Seelenkalender

Fünfte Dezember-Woche
29.12. - 04.01.

An Geistesoffenbarung hingegeben
Gewinne ich des Weltenwesens Licht
Gedankenkraft, sie wächst
Sich klärend mir mich selbst zu geben
Und weckend löst sich mir
Aus Denkermacht das Selbstgefühl

(CLICK!)


Monatstugend

21.12. - 01.02.
MUT wird zu ERLÖSERKRAFT

Sonntag, 17. August 2008

Halt in der Haltlosigkeit

Ein Teil der spirituellen Sinnsucher sind wohl auch diejenigen, die auf der Suche sind nach einem sicheren Halt, nach etwas, das nicht verloren gehen kann, vielleicht auch deshalb, weil sie in ihrem Leben kaum sicheren Halt durch andere Menschen erfahren haben. Ich weiss nicht, ob ich mich als einen durchschnittlichen spirituellen Sinnsucher bezeichnen kann. Wie sieht der denn ueberhaupt aus? Sind das vielleicht tatsaechlich groesstenteils Menschen, die eine verkorkste Kindheit hatten und nach irgendwelchen Therapien sich nur noch in religioesen spirituellen Gruppierungen gehalten fuehlen, realiteatsfremd sich in ihre eigene Fantasiewelt fluechten? Ich habe den Eindruck, dass das ein Bild ist, das in den Koepfen von Menschen, die so gar keinen Zugang zu Spiritualiteat haben, gezeichnet ist.

Ebenso denke ich, dass in der Tat viele spirituelle Sinnsucher sich irgenwelchen Fantasien hingeben, Wahrheiten nur in kleinen Teilen aufnehmen, in ihnen verhaften bleiben und nicht wirklich wissen, wie diese im Leben umzusetzen sind. Genau zu diesen zeahle ich mich auch. Und inzwischen denke ich, dass es sogar eine sehr gefaehrliche Angelegenheit ist, sich mit Spiritualtieat „nur so nebenbei“ zu befassen. Denn das Aufnehmen und Verinnerlichen von diesen Wahrheiten verursacht emotionale Feuerwerke in alle Richtungen. Orientierungslosigkeit, Hin- und Hergerissen sein zwischen Gluecksseligkeit und tiefer Traurigkeit, liebevolle Verbundenheit fuehlend und wieder totale Einsamkeit. Alle Menschen umarmen wollend und dann wieder jeden treten wollend. Sich selbst als etwas "Besonderes", "Besseres" wahrnehmend und dann wieder das Gefühl von Selbstwertlosigkeit.

Mir stellt es sich auch schwierig dar, in diesem Ueberfluss an Informationen, eben im Besonderen auch auf dem spirituellen esoterischen Sektor, das fuer mich „richtige“ heraus zu finden. Was ist fuer mein spirituelles Weiterkommen, mein psychisches und physisches Wohlbefinden am geeingnetsten? Mache ich eine Reiki-Einweihung, Prana, Yoga,
Tantra, verschiedene Meditationen, etc...NLP, ILP, Lebensberater, Psychologen, Kinesiologen, Gurus, Erleuchtete, Unterblichtete(?) ...??? Buecher ohne Ende, Therapien ohne Ende, spirituelle Lehrer ohne Ende .... usw... usw...


In jedem Eso-Laden koennte ich gleich mal zwanzig Buecher, zehn Steine, Raeucherstaebchen, Oele, Symbole usw ... usw ... kaufen. In einer Anthroposophischen Buchhandlung ebenso und von anthroposophischen Spielzeuggescheaften ganz zu schweigen.



Hinzukommt, dass man ja im normalen Leben meist weder genug Zeit noch genug Geld hat, all diese Workshops, Seminare und Vortraege mitzumachen und dennoch bin ich inzwischen der Meinung, dass nicht nur der Austausch in Bezug auf spirituelle Wahrheiten von noeten ist, sondern auch im Besonderen ein vertrauenswuerdiger und kompetenter Berater / Lehrer gebraucht wird.

Genau auf diese spirituellen Lehrer will ich hinaus. Jetzt kommt wieder eine kleine Jasnaanekdote: Mein Klassenlehrer in der 5. Klasse ist von der Schule geflogen, weil er mich und andere Mitschuelerinnen sexuell belaestigt hat. Dieser „Lehrer“ war an und fuer sich ein wirklich netter Kerl, jung, dynamisch, locker flockig in seiner Erscheinung und der Unterricht hat bei ihm wirklich Spass gemacht und war sehr verstaendlich. Er war auch sonst sehr bemueht um uns und hat ein sehr vertrautes Verhaeltnis zu uns Schuelern aufgebaut. Sein einziges Manko war eben, dass er uns Maedchen immer befummelt hat. Ich war damals ca. 11 Jahre alt. Bin ich heute nicht mehr. Aber ein Problem einen Lehrer als Lehrer anzunehmen habe ich nach wie vor. Ich denke, dass es vielen anderen auch so geht, wenn gleich aus anderen Gründen.

Ich habe mich in meinem bisherigen Leben bemueht, jeden Halt immer in mir zu finden, nicht, weil ich so ein grosses Selbst-Vertrauen heatte, nein, vielmehr weil ich so ein grosses Miss-Trauen in das "Gehalten-werden-durch-andere" habe, wobei hier zunächst geklärt werden sollte, wie so ein "Gehalten-werden-durch-einen-anderen-Menschen" überhaupt aussehen sollte (aber das ist ein umfangreiches und wichtiges Thema für sich und wird ein anderes Mal behandelt. Hat mit Erwartungen und Wünschen usw. zu tun). Und dieses Misstrauen aessert sich keineswegs dahingehend, dass ich mich anderen Menschen nicht oeffnen wuerde und meinen Gedanken und Gefuehlen Ausdruck verleihen wuerde. Das tue ich sogar fast ausschliesslich im verbalen Austausch mit Menschen. Mein Misstrauen bezieht sich vielmehr auf die darauffolgenden Reaktionen oder Ratschleagen, die mir entgegengebracht werden. Und dieses Misstrauen beziehe ich auch wieder auf MICH, neamlich dahingehend, dass ich Angst habe, auf diese Reaktionen und Ratschleage einzugehen, um so etwas wie einen „Halt“ zu fuehlen. Wenn ich beispielsweise jemandem von schlimmen Dingen erzeahle, die mir passiert sind und mein Gegenueber mich bemitleidet, so gibt es Teile in mir, die es geniessen, so ein armes hilfloses schutzbeduerftiges Wesen zu sein, das jemanden „braucht“ von dem es in den Arm genommen und getroestet wird. Demgegenueber steht eine Jasna, die es nicht ertragen kann, bemitleidet zu werden, weil sie Angst hat, der Troestende koennte die Situation ausnutzen und Jasna wird sich nicht weahren koennen gegen diese „Liebe“, derer sie doch auch sehr bedarf und nach der sie sich, wie so viele andere auch, sehnt.

Es geht darum zu VERTRAUEN,


den Halt zu fuehlen in der Haltlosigkeit.




Also was gibt mir Halt?


-Der Boden unter meinen Fuessen healt meinen Koerper.


-Mein Gewicht drueckt gegen den Boden auf dem ich stehe.


-Der Boden drueckt mit dem selben Gewicht gegen meine Fuesse.


Nicht mehr, nicht weniger.


Druck erzeugt Gegendruck, ein jedem bekanntes physikalisches Gesetz.


Druck geschieht somit auch im einfachen physischen SEIN, ohne mein Zu-tun, einfach durch die Erd-an-ziehungs-kraft duch den Boden.


-Ich suche Vertrauen und Verbundenheit dort, wo ich keinen Boden unter den Fuessen fuehle, wo ich keinen Koerper habe.


-Dort existiert der Koerper des Vertrauens und der Verbundenheit.


-Dort also, wo wir uns Menschen besonders verbunden fuehlen, besonders nahe fuehlen, drueckt dasselbe "Gewicht" an Verbundenheit und an Vertrauen gegeneinander.


Das ist der Raum in dem wir unserem Selbst im Gegenueber begegnen und den Halt in der Haltlosigkeit im Gegenueber erfahren und erleben.

Natuerlich existiert dieser Raum in jedem von uns.


Wir sind dieser Raum, der sich sich Raumlosigkeit nennt.


Das ist das Wissen um diesen Raum. Fuehlen tue ich die Verbundenheit in der Meditation, im Alleinsein oder im Austausch mit anderen, die ebenso diese Verbundenheit fuehlen. Aber ebenso wie mich Menschen spiegeln, die dieses Vertrauen ebenso verinnerlicht haben wie ich, so spiegeln mich wohl auch Menschen, die dieses noch nicht geschafft haben und befinden sich diese Menschen um mich herum, sogar sehr nahe um mich herum und vermitteln mir immer wieder den Zweifel in diesem Haltlosen Halt.

Ich habe mich aber dafuer entschieden unter Menschen zu leben, die diese IST-Wahrheiten nicht verstanden und verinnerlicht haben (was ich ja im Uebrigen auch nicht zur Geanze habe). Und ich habe mir ueberlegt, dass das vielleicht die Art und Weise ist, wie sich meine Art des Narzissmuss ausdrueckt. Ich bin neamlich der Meinung, ich heatte die Macht und die Kraft Menschen auf einen besseren konstruktiveren gluecklicheren Weg zu fuehren. Ich denke, ich koennte ganz einfach durch mein SOSEIN und manchmal ein paar kleinen despotische Ausrutschern, Menschen mit ins Licht ziehen. Jawohl, Jasna die Weltretterin!! Das wear ich gern. Also etwas "Besonderes" etwas "Besseres", das ja zweifellos jeder von uns uns AUCH ist, eben individuell, Einzigartig in der Geichheit. Und das ist auch wieder so eine Gratwanderung: Sich selbst als einzigartig und besonders wahrzunehmen, ohne dabei gleichzeitig jeden anderen als weniger besonders wahrzunehmen.

Wie sich Narzissmuss im Negativen aeussert, liegt wohl manchmal auch im Auge des Betrachters, und zwar manchmal im Auge des aussenstehenden Betrachters, in Form von Menschen, die einen als „krankhaft“ narzistisch wahrnehmen, aber auch im Auge des inneren Beobachters, des inneren Zeugen, der immer einen strengen und kritischen Blick auf jedes einzelne Motiv wirft, aus dem gehandelt wird, und ganz besonders wenn dieses Motiv sich „Liebe“ nennt.



Kein Mord geschieht doch (aus der Sicht des Täters gesehen) im Namen des Hasses. Kein Krieg wird im Namen des Teufels ausgetragen. Jeder Missbrauch geschieht auf dieser Welt im Namen der „Liebe“ oder Gott oder so?! der kleine, kaum wahrnehmbare ebenso wie diejenigen, die teaglich in den Medien erscheinen.

Nur Im bodenlosen Halt
IST Vertrauen,
IST Verbundenheit,
IST Liebe

Alles Liebe
Jasna Caluk (Schülerin)

47 Kommentare:

Murat Tchundyk hat gesagt…

Dearest lovely Spirit Girl,
Thanx for your text kept me thinkin...o God I ama not alone.
Magash!!!!
Yours Murat tchundyk

wilfried p. schmidt hat gesagt…

Liebe Jasna,

es heißt, wenn der Schüler bereit sei, wird er seinem Lehrer begegnen. Diese Weisheit stammt jedoch aus einem anderen Kulturraum, und wir in Europa, müssen vielleicht manchmal unsere eigenen Wege gehen, und damit unser eigener Lehrer sein.
Auf die Frage, wie das geschehen kann, antwortete jemand anders mit einem Bild:

"Es ist das Bild des Geistigen Dombaus, der von den Menschen seit urgedenken zusammen erstellt wird. Du selbst bist Stein, Meissel und Bildhauer zugleich... Grundsteine, Ziersteine, tragende Steine, einen Teil eines Torbogens... jeder hat die Aufgabe, sich selbst zu bearbeiten, bis er passt, sich eine Form zu geben, die einen Platz im Dom rechtfertigt. Und ein Stein, der nicht hält, kann den ganzen Dom zum Einstürzen bringen."

Herzliche Grüsse,
Wilfried

Jasna Caluk hat gesagt…

Ja, lieber Wilfried,

das ist ein interessantes Bild vom Dombau und ich stimme Dir zu, wenn Du sagst, wir müssen unser eigener Lehrer sein.

Wobei zu klären ist, wer ein „Lehrer“ ist. Und wo Du gerade von anderen Kulturräumen sprichst, so fällt mir ein, dass bei uns in Bosnien es Gebiete gibt, in denen das Wort „Lesen“ durch das Wort „Lernen“ ersetzt wird. Man sagt: „Ich lerne ein Buch“ statt „Ich lese ein Buch“, und dabei spielt es sogar gar keine Rolle, ob man gerade ein Buch, eine Zeitschrift, eine Zeitung oder sogar einen Brief ließt bzw. lernt. Das finde ich sehr interessant, weil für mich hier auch eine gewisse Demut zu spüren ist, demgegenüber welcher Worte in Schrift ausdrückt, ohne zu bewerten, denn dort wo wir tatsächlich das EINE sind, ist es ja auch so, dass ebenso ICH diese Worte geschrieben habe, also ich von mir selbst lese / lerne, nicht war? Also Lehrer ist ja somit jeder, dem ich begegne und mit dem ich irgendeine Form von Austausch erfahre.

Also das Stichwort ist DEMUT und Demut fühlt sich nach meinem Empfinden nach der Mitte zwischen Unterwürfigkeit und Hochmut an.

In dem Moment wo ich also ein Buch zur Hand nehme erhoffe ich mir, daraus etwas zu lernen und der Autor ist in dem Moment ein Lehrer. Nun kann ich aber dieses Buch, wenn es mit meinen Ansichten nicht konform ist oder ich das Geschriebene nicht verstehe, in die Ecke schmeißen, und als „Bullshit“ abtun, was ich dann ja quasi auch mit dem sog. Lehrer mache (is ja auch nicht nett, oder?). Und so sehr diese Worte auch eingefasste Wahrheit sein mögen, so wenig kann ich in meinem Hochmut (den ja keiner bemerkt, wenn ich so alleine zu Hause mein Buch lese) etwas „lernen“, weil ich es ja auch eh besser weiß.

Was ich sagen will ist, dass ein Lehrer zunächst jemand ist, der mir in irgendeiner Form physisch begegnet bzw. grobstofflich und mit grobstofflich meine ich auch geschriebene Worte, die mir gegenüberstehen und die ich lese, die von jemandem geschrieben wurden. Nun ist es aber so, dass, sollte „Hochmut“ oder „Unterwürfigkeit“ (= Selbstaufgabe) beim Lesen bzw. in der Begegnung in mir erscheinen, diese unbemerkt und ohne Konsequenz weiter breiten und wachsen können, was dann wiederrum dazu führt, dass dasjenige in mir, was Wachsen soll, keine Möglichkeit mehr hat. Quasi versperrt das Ego den Weg zur Erleuchtung.

Und dies ist jetzt der wirklich spannende Punkt in diesem Lehrer-Schüler-Spiel, denn ich habe an dieser Stelle nicht Mich in die Position des kritischen, strengen Beobachters, der sich dieses Ego ansieht gestellt, sondern eine andere Person, die ja natürlich auch immer ICH bin, allerdings in Form eines Menschen zu dem ich aufsehe, dessen Meinung, Gedanken und Wahrnehmung mir so sehr authentisch und wahrhaftig erschienen, dass ich ihn/sie in mir verankert habe, um dieses Ego, mein Ego an-zu-sehen, denn es will ja gesehen werden. Und diese „andere Person“ ist viel strenger und kritischer als ich das bin (was auch wieder witzig ist, da ja auch das immer ich bin). Das ist ein Prozess, der im Inneren stattfindet, jedoch umso härter, aber auch tatsächlich heilsamer ist, wenn man dies öffentlich macht bzw. sich einer solchen Person (Lehrer) gegenüberstellt und es kommt zu einem Frage-Antwort-Spiel zwischen (innerem) Lehrer und Schüler und das lustige dabei ist, dass es eigentlich weder um die „richtigen“ Fragen, noch um die „richtigen“ Antworten geht, sondern nur um den WEG zu der einen WAHRHEIT und die jeweiligen Reaktionen des Ego`s. Wann frage ich, wann mein Ego, wann antworte ich, wann mein Ego? Das scheint wohl ein immerwährender Prozess zu bleiben, oder?

Ich habe eine Phase hinter mir, in der ich, bis auf Meditationsübungen, keine Informationen aufnehmen wollte, ganz bewusst. Nur sehr wenig gelesen habe und nicht nach äußeren Antworten gesucht habe, um mir zunächst einmal darüber Klarheit zu verschaffen, was tatsächlich von all den Informationen / Wahrheiten aus den Büchern, die ich in der Vergangenheit gelesen habe „hängen geblieben“ ist.

Und was auch immer ich in der Vergangenheit „verstanden“ habe oder auch „nicht verstanden“ habe, so sind es wohl nur die in Worte gefasste „IST-Wahrheiten“, die sich in mir tief verankert haben und „hängen geblieben“ sind. Wahrheit IST. Liebe IST. Licht IST. Verlangt nicht all das auch zunächst einmal nach Ausdruck? Und ist nicht vielleicht genau das der gefährliche Teil in diesem spirituellen Entwicklungsprozess? Wenn diesem kreativen Ausdruck kein Raum gegeben wird, kehrt sich diese Energie negativ um und führt vielleicht sogar zu „Wahn“?

Im Lesen von spirituellen Büchern stellt es sich mir so dar, dass geistige Wahrheit wie durch einen Filter (oder Verstand) in den Geist, die Seele durchscheint und diese AHA-Momente fühlbar werden, die einen während des Lesens tief atmen lassen.

Nun habe ich wohl in meiner spirituellen Entwicklung den Fehler gemacht, immer nur phasenweise zu lesen und das Gelesene zu wenig zu leben oder wenn, dann nur für mich zu leben im hin- und herwälzen meiner eigenen Gedanken.

Also in den Zug der Evolution einsteigen, aber nicht mitfahren wollen ist schwierig.

Im Ergebnis ist es wohl so, dass neben aller Informationsaufnahme, Gedanken wälzen, Diskutieren und Austauschen, lachen, weinen usw., die REGELMÄSSIGE Meditation immer wieder notwendig ist, um diesem manchmal schwindelerregendem Durcheinander Raum zur konstruktiven Entfaltung und Transformation zu schaffen.

Wir sind quasi eine Art Recycling-Maschinerie von geistigen Wahrheiten, oder so ähnlich!

Alles Liebe
Jasna

wilfried p. schmidt hat gesagt…

Hallo, liebe Jasna!

Gerade in einem solchen Medium wie dem I-Net ist es ja oft schwierig, Schein und Sein voneinander unterscheiden zu können. Da kann sich dann leicht Frustration einstellen, weil die Info´s, die so wahrhaft rüber scheinen, manchmal eben nur Schein sind. Na ja, das ist im wirklichen Leben ja oft auch nicht anders - wenn wir z.B. an das Thema `Mobbing´ denken, das ja leider sehr alltäglich ist: auch eine Folge von "Wahn" übrigens.

Das Bild vom Dombau weist ja darauf hin, das wir letztlich immer auf uns selbst zurückgeworfen werden. Zufälle sind eben Zu-Fälle, die uns immer etwas sagen können und wollen - die Frage ist dann auch hier vor allem eine Frage der Wahrheit - also dem was IST. Und dies hängt wohl nicht davon ab, was "Ich" gerade sehen kann oder will - meinst du nicht auch?

Herzlichen Gruss,
Wilfried

Jasna Caluk hat gesagt…

Lieber Wilfried,

SCHEIN kann ja immer nur das sein, was mit Persönlichkeit zu tun hat, gerade in diesem Blog-Kontext, wo auch manche Namen Namenlosigkeit erfühlen lassen und Worte manchmal tatsächlich wirken, als kämen sie aus ein und derselben geistigen Quelle.

Ja, und hier geht es wohl auch wieder um Verantwortung und die Frage, wie „Ich“ mit dieser aufkommenden Frustration oder dem „Wahn“ um-gehe, was ja Emotionen sind, die NICHT sind. Wobei „Wahn“ wohl eher ein Zustand ist und Folge einer Nicht existierenden Emotion und auch nach einem Um-Gang verlangt, nicht wahr?

Frustration entsteht dann, wenn ich in den "scheinbaren Wahrheiten", die Meine Persönlichkeit oder die meines Gegenüber betreffen, Halt suche, da dieser Halt dann ja auch immer Schein ist. Ein Gegenüber ist eben auch ein sog. "Lehrer".

-Dann, wenn IST-Wahrheit ihren Ausdruck in Worten findet, von wem auch immer geschrieben, ist es SEIN.

-Dann, wenn es um Persönliches, geht, ist es wohl IMMER SCHEIN.

Aber führt nicht der Weg zum SEIN AUCH über den SCHEIN (auch i.S.v. scheinen, leuchten)?

Letztendlich ist es ja alles Illusion und somit eine Art von Spiel, also das Handelnd und Behandeln von diesen Nicht-Emotionen, und dennoch ein erforderlicher Prozess in der spirituellen Ent-wicklung, oder?

Alles Liebe mit verbundenen Grüssen
Jasna

wilfried p. schmidt hat gesagt…

Liebe Jasna,

wenn alles Illusion wäre, dann gäbe es keine Wahrheit - und damit wäre Entwicklung unmöglich.
Ich bin nicht ganz sicher, ob ich alles richtig verstanden habe, was du mir sagen wolltest - deshalb noch mal ein paar Anmerkungen von mir.

Wahr und Falsch ist immer eine Frage unseres unterscheidenden Verstandes - und damit unseres "Ich", das auch Ego genannt wird.
Beides existiert nie losgelöst vom anderen - das eine geht nicht ohne das andere. Das Problem ist, das wir gelernt haben einen Unterschied zu machen, und zwar in der Weise, dass das eine unabhängig vom anderen existiert: im Himmel ist alles Gut, in der Hölle alles Böse. Hierin besteht der Irrtum. Himmel und Hölle sind nicht getrennt voneinander. Lass es mich anders sagen:
Mein Verstand sagt, dieses oder jenes sei Falsch, und deshalb Böse, und mein "Ich" regt sich dann folglich darüber auf - aus meinem Urteil entwickelt sich so dann z.B. ein Gefühl von Hass. Hass ist ein Ausdruck meines (falsch denkenden) "Ich" (Ego). Würde mir jedoch bewusst sein, das Falsch und Richtig immer zusammengehören, könnte ich mitfühlend bleiben, und sagen: zwar ist ein bestimmtes Verhalten ´Falsch´, aber deshalb nicht Böse. Das, was ich als Böse empfinde ist Schattenprojektion.
Das was Falsch ist, ist Falsch, weil es Nicht-Wahrheit ist. Deshalb bleibt es auch Falsch - ganz gleich, was "ich" darüber denke.
Dies zu unterscheiden ist die große Schwierigkeit, und Herausforderung.
Spirituelle Entwicklung geschieht nicht von selbst - wäre es so, sähe unsere Welt wohl anders aus.
Wichtig scheint mir, das wir Wahr und Falsch nicht einfach Denken können, sondern eben nur erfahren - in uns und durch uns selbst; sonst bleibt es ein Nachahmen oder Nachsagen, von dem was irgendwer anders gesagt hat.
Wenn ich in der Lage bin, Wahr von Falsch zu unterscheiden, weil ich es selbst erfahren habe, ist es gleich, welche Worte ich dafür benutze - es ändert nämlich nichts: an der Wahrheit.
Das Erkennen von Wahrheit kann nur in mir selbst geschehen. Der Weg dahin führt über die Betrachtung des eigenen "Ich". Seele lügt nicht, und drückt sich immer über mein "Ich" aus: im (falschen) Gefühl bzw. Urteil. Deshalb kann "Ich" meine Gefühle und meine Urteile anschau´n. Wenn mein Gefühl etwas anderes ausdrückt als Verbundenheit, dann kann ich etwas über mich, mein (falsche denkedes) "Ich" lernen. Mit anderen Worten, wo wir lernen, unsere Projektionen zurück zu nehmen, lösen wir unseren (unbewussten) Schatten auf, und kommen so zu unserem Selbst.

Zum Thema ´Lehrer´ hier noch soviel: Du sagst richtig, das wir alle voneinander lernen,
also jeweils ´Lehrer´ füreinander sein können. Das setzt allerdings Wahrheit voraus, den lernen können wir ausschließlich von ihr – nicht von irgendwem. Ein Lehrer ist jemand, der in Wahrheit ist – ist er es nicht, dann IST er nicht Lehrer: entweder er nennt sich nur selbst so, oder irgend jemand glaubt von ihm nur er sei es. Beides wäre in diesem Fall falsches Denken, also: nicht Wahrheit. Ein wenig kompliziert scheint es nur deshalb zu sein, weil wir eben gelernt haben Grenzen zu ziehen: zwischen Dir und mir, einem Lehrer und einem Nicht-Lehrer. Das ist Illusion. Warum!? Wenn du in der Wahrheit bist, dann erkennst du sie – als Spiegel in einem andren Menschen, einem „Lehrer“. Deshalb ist der Lehrer kein Lehrer mehr, weil du in der gleichen Wahrheit bist, wie er. Da unser Verstand es gewohnt ist, zu sagen, es gäbe verschiedene Wahrheiten, glauben wir nicht an die eigene, sondern erhöhen den Anderen – machen ihn zum "Lehrer".
Wenn wir nun von dem „Lehrer“ ent-täuscht sind, dann deshalb, weil wir nicht (mehr) in der Wahrheit sind. Denn Täuschung ist, wie du (auch) richtig sagst, immer mit Persönlichkeit verbunden. Wir täuschen uns (dann) aber nicht im „Lehrer“, sondern in uns selbst, d.h. in unserem Selbstbild (Persona). Der Weg zur Wahrheit führt über unser „Ich“, das unser Selbstbild zum Ausdruck bringt zu unseren Schatten (-Seiten). Wenn wir bereit sind, uns diese ganz einfach an zu schau´n, löst er sich auf - und alle drei (Persona, "Ich", Schatten) führen uns zurück zum Selbst.

Soweit,
mit herzlichem Gruß,
Wilfried

Jasna Caluk hat gesagt…

Lieber Wilfried,

immer wieder Danke für Deine ausführlichen und verständigen Erklärungen.

Die Verwendung der verschiedenen Begrifflichkeiten ist mir noch nicht ganz klar. In Deinem Blog hast Du ja schon einiges sehr schön veranschaulicht.

Insbesondere meine ich jedoch die Unterscheidung zwischen ICH, EGO und SELBST, das doch zunächst einmal alles dasselbe ist, oder? Ich habe es bisher so verstanden, dass in der getrennten relativen Fassung, das EGO den negativen Ausdruck des ICH`S beschreibt, aber was beschreibt dann das Wort „SELBST“?

Was jetzt die Illusionen betreffen so gehe ich davon aus, dass aus dem Bewusstsein der Verbundenheit (der Liebe), alles Negative Illusion ist, weil Nicht-Wahrheit
(Ich habe mich da falsch ausgedrückt).

Wahr und Falsch = Zustände = Ich bin
Plus und Minus = Zustände = Ich bin

Wahr
= Zustand des Seins in der Wahrheit, in dem was IST
= Ich bin SEIN

Falsch
= Zustand des Nicht-Seins in der Wahrheit, SEIN in dem was NICHT-IST
= Ich bin AN-SEHEN (?)

Wahrheit SEIN = Plus SEIN = Vorwärtsgehen = Evolution
„0“ = LEERE
Wahrheit NICHT-SEIN = Minus SEIN = Rückwärtsgehen = Regression

Gut und Böse = Bewertungen

Das Minus dient sozusagen als Mittel zum Zweck der Entwicklung.

Falsch ist das, was mich in meiner Entwicklung zurückhält, mich nicht weiterkommen lässt. Falsch ist das, was mir ein „schlechtes Gefühl“ gibt. Aber genau da liegt ja wieder die Schwierigkeit, in der Bewertung, indem ich ein Gefühl als „schlecht“ bewerte denke ich es ja wieder und kann es nicht erfahren oder geschieht das nicht auch gleichzeitig?

Es ist eigenartig. Ich erfühle gerade einen Teil von mir, der all das, was Du schreibst, ganz genau versteht und weiß, wie das geht, diese Unterscheidung von Falsch und Wahr im Ansehen des Ich. Aber irgendetwas steht dem dennoch entgegen. Aus irgendeinem Grund schaffe ich es gerade nicht, meine Gedanken zu Ende zu denken, als ob sie an ihre Grenzen stoßen. Gedanken prallen an eine Wand. Lauter angefangene Gedanken ohne Ende. Wie auch immer …

Ja und was die Sache mit dem Lehrer angeht, so ist es in meinem Fall jedenfalls doch so, dass ich mir einen vertrauenswürdigen Lehrer wünsche, zu dem ich auch aufsehe, was wohl mit vielen Dingen zusammen hängt, die meine persönliche Biographie betreffen. Vielleicht geht es aber auch anderen so, die gerade nicht zufällig in einer Waldorfschule waren.

Und wie Du sagst kann ein Lehrer nur derjenige sein, der in der Wahrheit IST bzw. Wahrheit lehrt. Dieser Satz von Steiner ist mir heute wieder begegnet:

„Das Kind in Ehrfurcht aufnehmen,
in Liebe erziehen und
in Freiheit entlassen.“

der ebenso auf Begegnungen unter Erwachsenen bzw. Schülern und Lehrern anzuwenden sein kann.

„Den Menschen in Ehrfurcht aufnehmen,
in Liebe erziehen und
in Freiheit entlassen.“

und folglich in Bezug auf sich selbst.

„Sich selbst in Ehrfurcht aufnehmen,
in Liebe erziehen und
in Freiheit entlassen.“

Wobei meines Erachtens ein vertrauenswürdiger Lehrer nicht derjenige ist, der all das, was er lehrt auch 1:1 lebt, vielmehr, dass der starke und unumstößliche WILLE zur Evolution, zum Erwachen, zum wach SEIN, wahrhaftig spürbar IST. Das ist wohl die Ebene, auf der sich dann Schüler und Lehrer auf Augenhöhe begegnen und sich die Grenzen zwischen Schüler und Lehrer, zwischen Du und Ich verwischen, oder?

Na, ich hoffe ich hab das alles so einigermaßen richtig verstanden.

Alles Liebe
Jasna

wilfried p. schmidt hat gesagt…

Hallo, liebe Jasna!


Das Problem, das wir (immer) haben, ist die Verwendung von Begrifflichkeiten. Begrifflichkeiten trennen – das ist ihre Natur. Da wir an unseren Körper gebunden sind, also auch an unser Denken (unsere Sprache) bleibt uns nichts als eben dies. Kommunikation ist das Zauberwort. „Im Anfang war das Wort“, heißt es (richtig). Dieser Anfang ist die Trennung – das Herausfallen aus der Verbundenheit.
Jeder „Lehrer“ ist (auch) daran gebunden – er/sie hat immer seine/ihre persönliche Biographie. - Wahrheit Ist – „außerhalb“ von Körperlichkeit; deshalb können wie sie alle erfahren, egal wer etwas über sie sagt: sie ist, oder sie ist nicht.

Wo wir Wahrheit erfahren, sind wir verbunden. Unsere Körperlichkeit, unser (trennendes) Denken lässt uns wieder „herausgehen“. Das Denken erzeugt „die Wand“, die Trennung. Deshalb ist es wichtig, sich dies immer wieder vor Augen zu führen – besonders dann, wenn wir vor dieser Wand stehen. Verbundenheit lässt sich eben nicht denken, weil alles Denken Trennung ist. Gedanken bleiben notwendig ohne Ende, weil sie der eigenen Illusion der Trennung erliegen: „ohne Anfang, ohne Ende“ ist ja bereits Trennung.
Es ist also nicht „ein Teil von dir“, der Verbundenheit erfährt – das sagt nur dein trennender Verstand – glaub ihm einfach nicht, er schafft ja erst die Illusion der Getrenntheit. Wo du Verbundenheit erfährst, erfährst du sie – das ist alles.
Niemand kann „1:1“ leben, das ist deshalb nicht möglich, weil „1:1“ Trennung ist.
Wo wir uns auf Augenhöhe begegnen, entsteht Verbundenheit – nur da, alles andere ist Trennung. Deshalb können wir auch niemals einen „Lehrer“ finden – er ist bereits da – in der Verbundenheit. Wo wir das Anerkennen, sind wir Selbst (Lehrer).

„Selbst“ lässt sich nicht sagen, denken, ect.; es ist nur ein trennendes Wort. Worte könne sich der Wahrheit nur nähern – sie bleiben Worte. Deshalb ist Kommunikation so wichtig – Kommunikation ist nichts anderes als in Beziehung setzen. Geschieht dies in Wahrheit, wird jede Trennung aufgehoben. Natürlich können wir das für uns allein tun, aber das führt nicht zur Verbundenheit, denn was wir allein tun, ist bereits wieder Trennung.
Grenzen „verwischen“ nur da, wo wir getrennt sind – sie sind halt Illusion. Was nicht ist, kann nicht „verwischen“ – das meint nur unser Verstand.
Lehrer und Schüler sind Eins – denk an das Bild vom Dombau: du bist Stein, Meißel und Bildhauer zugleich. Mit anderen Worten, wir entwerfen uns ständig selbst (neu) – was anderes können wir halt nicht – aber, auch das ist Illusion: „aus Sicht“ der Wahrheit.

Dein persönliche Biographie, ist deine persönliche – das bleibt sie auch immer; aber, deine persönliche Biographie ist eingebunden in eine überpersönliche Biographie, die wir letztlich ´Leben´ nennen.
Die Erlebnisse, die du geschildert hast, und von denen du meinst, das sie dein Vertrauen in Lehrer untergraben haben, haben dich letztlich auf dich selbst zurückgeworfen. Sie wollten dir zeigen, das du alles Wissen in dir trägst, und auf dich selbst vertraust – mehr nicht: alles andere ist „nur“ Verstand. Du findest jederzeit den Lehrer, den du im Außen suchst, wenn du die Trennung, als Trennung deines Verstandes verstehst. Deshalb ist es eigentlich auch falsch, zu fragen, ob du mich richtig verstehst. Entweder du verstehst „es“, oder nicht – mehr gibt es nicht zu verstehen. Aber gerade deshalb ist Kommunikation (in Beziehung setzen) wichtig: wir erkennen uns nur im Außen Selbst, weil das Außen Spiegel ist – immer und ewig, im HierundJetzt.

Mit herzlichem Gruß,
Wilfried

Anak hat gesagt…

das schon fast taegliche anakgekakel bringt nach enstschluesselung des gekakels (eben huehnersprache, brauch manchmal noch 'nen dolmetscher...):
die wahrheit ist, das es nichts gibt, das falsch ist.
was fuer mich vielleicht als falsch vorkommt, kann fuer den anderen ganau das richtige sein.
wenn "falsches und boeses" und "richtig und gutes" fuer mich nicht mehr existieren, habe ich meine mitte erreicht.
alles gleicht sich aus. wird eins.
das kann ich nun vielleicht lesen und verstehen, aber ich muss es auch erleben koennen, erfahren.
dann verschwinden grenzen, die mich vom anderen trennen.

jeder ist ein lehrer, ob "falsch" oder "richtig". alles andere ist "hochmut" oder "unterwuerfigkeit".
nur wenn ich das erkenne, komme ich in die demut und wahre liebe und in den inneren frieden, der sich dann auch nach aussen verbreiten kann.
in licht,liebe und lust
anka

wilfried p. schmidt hat gesagt…

Liebe Anka,

die Kunst ist, das alltäglich empfundene "Einerlei" nicht mit Eins-Sein zu verwechseln. Wo das gelingt, schaffen wir Verbundenheit; wo nicht, nicht, d.h. Trennung. Und diese ist (dann) notwendig, damit wir uns selbst in der Verbundenheit erfahren können. Deshalb ist "in Beziehung setzten/gehen" (Kommunikation) so wichtig. Wir können an der Art der Kommunikation dann leicht ersehen, was Wahr und was Falsch ist. Beides ist nämlich ebenso real, wie wir (uns) selbst (erleben).

Mit herzlichem Gruß,
Wilfried

Anak hat gesagt…

lieber wilfried,
die kunst ist, im taeglichen "einerlei" das ein-sein zu erreichen, zu empfinden, zu erfahren.
trennung ist notwendig, um verbundenheit erfahren zu koennen. ohne die trennung zu erfahren, kann ich auch keine verbundenheit fuehlen.
ich brauche das dunkel, um das licht zu erkennen. das licht hat das dunkel noetig, sonst gaebe es kein licht.
wir koennen das "richtige "nicht erkennen, wenn es das "falsche" nicht gaebe.
nach der noetigen trennung erfahre ich verbundenheit, das verbinden der dinge. die einheit. die mitte.
wie das pendel der waage, wenn es im gleichgewicht ist.
stillstand. gleichmut. frieden.

was fuer mich "wahr" ist, kann fuer dich "falsch" sein. das ist realitaet und illusion gleichzeitig.
wir erleben uns selbst im spiegel der umwelt, in der kommunikation.
kommunikation hat verschiedene formen, zb. die von seele zu seele ueber augenkontakt, von verstand zu verstand ueber die sprache, die koerpersprache, die stille kommunikation 2 koerper miteinander, die telepathie (es gibt natuerlich auch mischformen, die dann auch oft zu missverstaendnissen fuehren, bzw. kann ein und derselbe mensch verschiedene signale gleichzeitig aussenden, dessen er sich aber nicht "bewusst" ist usw.).
liluli(hihi),ah, genau: licht, lust, liebe und lachen (lilulila-eine neue hymne)
anka

wilfried p. schmidt hat gesagt…

:-)

Anak hat gesagt…

:-)
lilulilale (eine erweiterung aus dem geisterherzjetztnetzwerk der osram-erleuchteten)
auf deutsch: licht lust liebe lachen leidenschaft, aber vielleicht doch keine hymne sondern ein schlachtrif, nein ruf sollte es sein...
verbundene herzgruesse
anka

Jasna Caluk hat gesagt…

Das ist die Art der Kommunikation durch die Verbundenheit geschaffen wird.

Im Lesen Eurer Kommentare, unserer Dialoge, fühle ich tiefen tiefen FRIEDEN und Verbundenheit und dafür danke ich Euch.

NAMASTE

von Herzen
Jasna

wilfried p. schmidt hat gesagt…

Liebe Anka,

Richtig und Falsch bedürfen keiner Anführungszeichen, denn nur die *eindeutige* Differenzierung versetzt uns in die Lage, beides als dieselbe Wirklichkeit zu erkennen.

Mit herzlichem Gruß,
Wilfried

Anak hat gesagt…

lieber wilfried,
ich habe "richtig und falsch" extra in anfuehrungszeichen gesetzt, da es eben nicht genau zu definieren ist.
nur menschen, die die sogenannte osram-erleuchtung erfahren haben, brauchen keine differenzierung mehr.
was ich heute als falsch erfahre, kann morgen schon wieder richtig sein und natuerlich umgekehrt.
alles ist gut, alles gehoert dazu, es gibt kein falsch oder richtig, wir koennen zwar dinge so definieren, aber das sind nur urteile, die eben gerade in dem moment noetig sind, um die welt zu unterteilen, unterschiede zu machen, trennungen vorzunehmen. dann kann ich alles in bruchstucken aufnehmen, weil eben das ganze nicht begreifbar fuer mich ist.
hinterher erfahren ich dann, das diese trennung illusion war und ich kann sie wieder aufheben.
durch die definition, was falsch und richtig ist, enstehen kriege. jeder meint, die sogenannte wahrheit erfahren zu haben. alles "ist" und hat das recht zu sein, sogar die pflicht zu sein. es gibt uns die chance, zu evoluieren, zu wachsen in ein groesseres bewusstsein.
weisst du, im grunde genommen sagen wir dasselbe, da ist nur ein kleines quentchen uneinigkeit. genau dieses kleine quentchen macht aber unsere erdenschule aus.
die erkenntnis davon laesst alle grenzen verschwinden, alle urteile, alle vorurteile. jede existenz bekommt ihre daseinsberechtigung (ob nun "gut oder falsch"), wir erfahren dann wirkliches einssein und erkennen, das wir nur frieden bringen koennen in diese welt, wenn wir keine wertung mehr haben ueber "gut und boese".
in lilulilale (hymne des neuen christusbewusstseins, anstelle des alten halleluja...)
einen schoenen tag
anka

wilfried p. schmidt hat gesagt…

Liebe Anka,
was ist eine „osram-erleuchtung“ – klingt nach einer humoristischen Eigendefinition; jedenfalls hab ich nie davon gehört. (Schmunzel)

Ok - zum eigentlichen Theama:

Mir ist bewusst, das du die Anführungszeichen bewusst gesetzt hattest – deshalb hab ich ja darauf reagiert; d.h. aber eben auch, dass wir nicht dasselbe meinen. Das Gleiche ist eben nicht Dasselbe – Differenzierung, das sagte ich ja schon mal, tut Not.
Es ist keineswegs so, dass Differenzierung, oder wie du es nennst ´Definition´, Krieg verursacht. Eben hier liegt der (gedankliche!) Irrtum. Es ist vielmehr so, das Nicht-Defnition, Nicht-Differenzierung zu Krieg, oder allgemeiner gesagt, falschem Denken führt, aus dem heraus dann falsche Handlungen resultieren. Der differenzierte Geist (Logos) sieht eben aus der genauen, differenzierten Unterscheidung von Schwarz und Weiß, die Manigfaltigkeit der („dazwischen liegenden“) Erscheinungen: die All-Einheit.
So ist es unserer Wissenschaft vor etwa 100 Jahren ergangen: als Heisenberg die inzwischen berühmt gewordene Unschärferelation definierte!, brach das einseitige, nicht differenzierte Gedankengebäude unserer rationalistischen (einseitig-undifferenziert denkenden) Wissenschaftler in sich zusammen. Was also zu falschem Denken führt, ist Nicht-Defnition, Nicht-Differenzierung – deshalb tut sie sprichwörtlich Not.
Ich möchte es, zum besseren Verständnis, von einer anderen, psychologischen (d.h. spirituellen, denn beides ist das Gleiche) Anschauung erklären.
Vorweg: Wenn ich sage, irgendetwas sei Falsch, also definiere, was Richtig und was Falsch ist, dann führt das nur dann zum falschen! Denken, wenn ich nicht gleichzeitig definiere, was Richtig ist. Durch die Differenzierung ergibt sich ein gedanklicher Widerspruch: nämlich, den von Welle und Teilchen, oder Richtig und Falsch. Der (einseitig, nicht-differenzierte) Verstand ist nicht in der Lage beides gleichzeitig zu erfassen, weil das seinem (trennendem) Wesen widerspricht. Was er sagen kann, ist lediglich „es scheint so“ – ganz so, wie es immer noch einige unsere Wissenschaftler tun, weil sie die Wahrheit nicht sehen wollen oder können (psychologisch nennen wie das `Verdrängung´). Daher! unser Zweifel – an der Definition von Richtig und Falsch:
Wahrheit IST.
Soweit - jetzt zur Psychologie (spirituellen Sichtweise): Wenn in mir ein Gefühl von Ablehnung, sagen wir ´Hass´, entsteht, weil ich das Verhalten eines anderen Menschen für Falsch halte, dann geschieht dies deshalb, weil ich die andere Seite, also mein Gefühl der (allgemein gesagt) Verbundenheit verdränge (fühlen ist denken). Das, was ich verdränge wird zum Schatten, der wiederum mein Selbstbild („Ich bin im Recht, weil der andere Falsches tut“) bestätigt. So entsteht ein falsches Selbstbild – eben eines das (meine) Verbundenheit verneint. Erst, wenn ich mir mein falsches Denken (Gefühl) anschaue, also definiere!, was Richtig ist (nämlich: Verbundenheit), bin ich in der Lage zu denken: „OK, das Verhalten (des Anderen) ist falsch, aber mein Gefühl des Hasses, der Ablehnung, auch“. – Verurteilung entsteht, weil es an differenzierter Sichtweise (Selbstbild!), die sich immer über mein Denken äußert, fehlt.
Ich hoffe, meine Erklärung war nun differenziert „genug“, darzulegen, weshalb Differenzierung Not tut – falls nicht, bin ich gerne bereit es noch mal anders zu tun.

Mit verbundenem Gruß,
Wilfried

Jasna Caluk hat gesagt…

Lieber Wilfried,

Grossartig. DANKE DANKE DANKE

Alles Liebe
Jasna

Anak hat gesagt…

lieber wilfried,
was ist eine „osram-erleuchtung“ – klingt nach einer humoristischen Eigendefinition; jedenfalls hab ich nie davon gehört. (Schmunzel): erstmal zu dieser osramerleuchtung: es ist in der tat eine humoristische definition, aber keine eigendefinition. sie hat sich aus dem geisterherzjetztnetzwerk ergeben und ist teil des neuen bewusstseins: es ist die erleuchtung die uns allen zu eigen ist (wenn man es aber genauer fuehlen moechte, kann man zb. auch eine gluebirne marke osram anschalten und schwups...).
also die osramerleuchtung will einfach nur sagen: wir sind alle erleuchtet, nur wissen wir es nicht. unser verstand, unser denken trennt uns von diesem bewusstsein.
fortsetzung folgt...
lilulilale
anka

Anak hat gesagt…

lieber wilfried,
ich habe ja selber von uneinigkeit gesprochen. sie betrifft aber nicht das ganze, sondern nur ein "quentchen".
das "differenzierung" notwendig ist, habe ich ja auch versucht deutlich zu machen.
ich muss ersteinmal eine definition fuer mich finden, was gut und was falsch ist. dies ist noetig, sonst kann ich ja nicht "erkennen".
der punkt liegt darin: das was fuer mich "gut oder falsch" ist, braucht fuer den anderen nicht so zu sein.
wer gibt die letztendliche definition ueber boese und gut?

du schreibst: „OK, das Verhalten (des Anderen) ist falsch, aber mein Gefühl des Hasses, der Ablehnung, auch“.
hier hoert die geschichte aber nicht auf. hier kommt noch etwas nach. es existiert vielleicht schon ein gefuehl von "verbundenheit", aber es gibt noch etwas, das fuer mich nicht richtig in worte zu fassen ist.

hier hoert das denken auf.
es ist mit dem verstand nicht zu erfassen.
du sagst selbst: Der (einseitig, nicht-differenzierte) Verstand ist nicht in der Lage beides gleichzeitig zu erfassen, weil das seinem (trennendem) Wesen widerspricht.

hier kommt man nur weiter in liebe und mitgefuehl und natuerlich mit der noetigen voltzahl der osramleuchten...
dabei duerfen wir nicht vergessen eine riesige portion lilulilale-energie hinzuzufuegen.

verbundene herzgruesse
anka

Jasna Caluk hat gesagt…

Liebe Anka,

"hier hoert das denken auf.
es ist mit dem verstand nicht zu erfassen.
du sagst selbst: Der (einseitig, nicht-differenzierte) Verstand ist nicht in der Lage beides gleichzeitig zu erfassen, weil das seinem (trennendem) Wesen widerspricht."

HIER fängt das Los-lassen des Verstandes an und der Kampf zwischen dem Wesen des VERTRAUENS und der ANGST beginnt. Und das ist der Platz im Auge des Hurrikanes, der sicherste Platz von allen.

Mitfühlen ist nicht Mit-fühlen, sondern SEIN im Mitgefühl. Am Ende besiegt Neo Mr. Smith, in dem er zu ihm wird bzw. schon immer war und das Wesen, die Kraft des Vertrauens läßt das Licht duchscheinen und den Körper der Angst zerstören.

Unumstössliches Vertrauen in die Existenz des LICHTS, das nur ERFAHREN werden kann.

ALLES LIEBE
Jasna

wilfried p. schmidt hat gesagt…

Liebe Anka,

lilalu und Osram klingen für mich nach Spassgesellschaft, und ein neues "Haleluhja" anstimmen zu wollen, nach Ersatzhandlung.

Du fragst, wer bestimme, was Böse und Gut sei!?
Die Wahrheit (Verbundenheit), würde ich sagen. Ich dachte, dies gehe aus meinen Beiträgen hervor. Jedenfalls hatte ich versucht, die Zusammenhänge deutlich zu machen - anscheinend ist mir das (mit dir?) nicht gelungen.
Du schreibst: "nur menschen, die die sogenannte osram-erleuchtung erfahren haben, brauchen keine differenzierung mehr." Wenn ich nun nicht den Eindruck hätte, du meinst das wirklich so, würde ich jetzt laut lachen - so macht es mich eher schmunzeln.

Was immer wir unter "Erleuchtung" verstehen mögen, eines scheint es mir ganz sicher nicht: undifferenziert. Ganzheit, das hatte ich ja versucht deutlich zu machen, lässt sich nur in der Differenzierung erfahren - das ist ja gerade das Paradoxon: Denken kann nur in einem metaphorischen Sinne aufhören; anders geht es nicht. Aus diesem Grund, wird oft geraten das (einseitig rationale!) Denken einfach an zu schau´n, wie Wolken vorüberziehen zu lassen - was ja auch wieder ein Denken ist, wenngleich eben eines, das die linke Gehirnhälfte aktiviert und von ihr bestimmt ist (Alphafrequenz!).
Es geht also nicht darum, dass Denken "abzuschalten", denn das ist schlechterdings unmöglich - und, dies (also Verbundenheit zu erfahren) ist jederzeit möglich - eben, im hierundjetzt; dazu bedarf es auch keiner bestimmten Form (z.B: Meditation), oder eben nur in dem Maße, wie es ungeübt ist, weil es nur ein üben ist.

Wenn wir dann Verbundenheit erfahren, macht dies wohl nur Sinn, wenn ich sie auch in die Alltagsrealität hinübertragen kann, in der sich ja alle Differenzierung manifestiert. Im Gegensatz dazu, ist Phantasie ja schließlich per se undifferenziert (grenzenlos) - dazu muss ich nichts tun. Allerdings kann ich mich in und mit ihr der Illusion hingeben, ich erlebe Verbundenheit (z.B. in einer konkreten Begegnung), nur, weil es z.B. sehr phantasiereich daher gesagt wird. Wichtig ist eben, dies jederzeit zu differenzieren - aus der Art der Kommunikation (Begegnung)lässt sich dann, wie schon gesagt, (Verbundenheit) ablesen.
Liebe und Mitgefühl (Verbundenheit) - also ein Verständnis für Richtig und Falsch) - habe ich deshalb eben nur in dem Maße, wie ich in der Realität (Differenziertheit) bin.

Soweit,
mit herzlichen Gruß,
Wilfried

Anak hat gesagt…

lieber wilfried,
du hast recht, wenn du sagst:
"Liebe und Mitgefühl (Verbundenheit) - also ein Verständnis für Richtig und Falsch) - habe ich deshalb eben nur in dem Maße, wie ich in der Realität (Differenziertheit) bin."

das habe ich ja auch behauptet. wir muessen erst eine differenzierung vornehmen, unsere wirklichkeit erfahren, erleben. aber hinter diesem erleben kommt noch eine andere erfahrung: und zwar die, das es in der wahrheit kein richtig und falsch mehr gibt.
das alles seine berechtigung hat.
und das es die aufgabe eines jeden menschen ist, seinen weg zu gehen, seine "fehler" zumachen, seine seele hat vielleicht einen bestimmten weg sich bedacht, um daraus erfahrungen auftun zu koennen um genau dadurch wieder an seine eigene goettlichkeit erinnert zu werden und dies dann umzusetzen in seinem sein (selbstverwirklichung).
im perfekten schoepferplan hat man uns ein sehr gutes hilfsmittel gegeben die wogen des lebens zu ueberstehen: humor. aus diesem enstand das lilu...und die osramerleuchtung...also du darfst gerne lauthals lachen...lachen ist gesund und foerdert die abwehrkraefte.
herzverbundene gruesse
anka

Anak hat gesagt…

lieber wilfried,
jetzt ist es mir klar wie schwarzer kaffe. wir haben das pferd von der falschen seite aufgezaeumt. so kommen wir nicht weiter. nicht an den kern. an das "heilige".
nur wenn ich weit genug gereift bin und damit in der lage bin, die verantwortlichkeit fuer alles was mir im leben entgegenkommt oder entgegengekommen ist, zu uebernehmen, dann kann ich in das feld des gleichgewichtes kommen.
erkenne ich vorher die verantwortlichkeit, dann wird mich die schuldfrage so schwer belasten, das ich nicht weiter in der lage bin einen wirklichen wachstumprozess zu folgen. (hier ergibt sich auch die frage, warum ein "spiritueller lehrer" oft wirklich von noeten ist, oder eben ein umfeld, das die richtige stuetze und halt geben kann.)
dann bleibe ich an der "sogenannten schwelle" stehen und drehe mich im kreis.
diese situation haben wir im moment auch global, ein wendepunkt im bewusstsein der menschheit steht vor der tuere.
also: ich bin verantwortlich (es gibt keine schuld), fehler geschehen, damit ich entwicklungsschritte machen kann. somit hat jeder das recht "seine fehler" zu machen. er hat sie selbst noetig.
alles was mir im leben geschieht, hat nur ein ziel. jeder mensch der mein leben "beruehrt", hat mir etwas zu sagen. ob im "guten oder schlechten"
bin ich an diesen punkt angelangt, brauche ich die differenzierung in gut und boese nicht mehr.
hier kommen die kosmischen gesetze zusammen.
habe ich den punkt des gleichmutes, den inneren frieden erlangt, sind keine gesetze mehr noetig.

einen frohen neuen tag des schaffens wuensche ich dir.
verbundene gruesse
anka

Jasna Caluk hat gesagt…

"Der Zweck heilt die Mittel"????

Is ja ein doch recht abgedroschener Spruch und rechtfertigt wohl meist denjenigen, der zu sogenannten "radikalen" Mitteln" greift. Sollte dieser Spruch jedoch tatsächlich einer Wahrheit entsprechen, entsteht möglicherweise in der Folge ein Mittel zur Heilung (etwas HEILIGES).

Und bin ich nicht reif für die Revolution (http://de.wikipedia.org/wiki/Revolution#Soziologie), so ist es die Zeit.

So, und hier gibt es ein wenig evolutionäre Revolutionsmusik, zu erhören und zu tanzen aus der immer währenden STILLE.

http://www.youtube.com/watch?v=VmTmvBzNFY4

Alles Liebe
Jasna

Anak hat gesagt…

liebe jasna,
"der zweck heilt die mittel", ich wuerde lieber sagen "der zweck heiligt die mittel". sonst ist es wieder mehr so wie: ich bin selber schuld...und das ist eben genau das, was eben nicht passieren sollte. man faellt in eine art selbstmitleid und kommt dort schwer wieder raus.
danke fuer die evolution revolution, meine kleine wollte gar nicht mehr stoppen, noch mal, noch mal...
alles liebe
anka

wilfried p. schmidt hat gesagt…

Liebe Anka (liebe Jasna),

wenn Wahrheit IST, dann ist das, was ich im hierundjetzt erlebe ausschließlich (meine) Wirklichkeit - ich habe sie erzeugt, weil es kein Nicht-Ich gibt. Dafür trage ich die Verantwortung. So gesehen, wäre alles was ich tue richtig. Problem dabei ist, das ich in (meiner) Wirklichkeit erlebe, das eben nicht alles richtig zu sein scheint, was ich erlebe, bzw. an Erleben erzeugt habe. Um mich dieser Verantwortung zu entziehen, erzeuge ich (dann)eine Theorie über die Welt - die ja (als Wahrheit) ausschließlich (meine) ist. Diese Theorie soll mich dann selbst davon überzeugen, dass ich es eben nicht bin, der Zwist und Streit, Gewalt und Krieg erzeugt. "Dummerweise" funktioniert dieser Selbstbetrug nicht, weil die Wirklichkeit (Wahrheit) sich nicht darum schert, wie ich sie beurteile. Das erlebe ich (dann) solange, wie ich die Verantwortung für mein Tun übernehme, d.h. die Konsequenzen die mein Tun nach sich ziehen akzeptiere - als die Konsequenzen, die ich erzeugt habe. Eine der Konsequenzen kann z.B. sein, das mir jemand etwas sagt, mit dem ich nicht einverstanden bin. Wo ich bereit bin, die Trennung zwischen Ich und Du aufzuheben, kann ich erkennen, das nicht irgendwer (in mir einen) Widerstand erzeugt, sondern ausschließlich ich selbst. So gesehen, haben nicht wir das Pferd falsch aufgezäumt, sondern ich - mittels des selbst erzeugten Widerstands. In der Begegnung (Kommunikation) kann ich mich dann selbst finden - insofern ist dann also auch alles richtig (in dem Maße, wie ich mich selbst erkenne).

Ein Lehrer erzeugt die Wirklichkeit "Schüler-Lehrer", solange, bis sein Schüler erkennt, das er selbst der Lehrer (seiner selbst) ist - und der Lehrer sich (dann) selbst als Lehrer akzeptiert.
Solange der Kosmos ("Ich") sich selbst entwirft (materialisiert), kann er sich selbst akzeptieren, als das was er ist: Wahrheit.

Mit herzlichen Gruß,
Wilfried

Jasna Caluk hat gesagt…

Ja, liebe Anka,

das war wieder so ein "freudscher Ver-schreiber" meinerseits. Natürlich heißt es "Der Zweck heiligt die Mittel", wobei "Heil" und "Heilig" aus meinem empfinden dasselbe meinen. Dasjenige, was wahrhaft HEIL ist, kann nur das HEILIGE (das Licht in uns oder der Christus, oder wie auch immer man das Heilige für sich benennen mag) sein.

Alles Liebe
Jasna

Jasna Caluk hat gesagt…

Lieber Wilfried,

wieder meine Erfahrung:

Wenn ich eine Handlung oder Worte und Emotionen (besonders in der Begegnung)von mir in die Welt gebe, bin ich bisher immer davon ausgegangen, dass auf die eine oder andere Weise mir ganz genau dieselbe Handlung, dieselben Wort und dieselben Emotionen entgegengebracht werden, wenngleich auch nicht dort (im irdischen Sinne), wo ich sie hingegeben habe. Ist das ein egozentrisches Bewusstsein. Das heißt, wenn ich jemandem in wahrhafter Verbundenheit begegne, dann liebe ich ihn, wie mich selbst und mute ihm soviel zu, wie ich mir selbst zumunten würde. Wenn ich also in meinen eigenen täglichen Kämpfen bisher ein hohes Maß an Vertrauen in das Haltlose, in den heiligen Geist, in Gott in meinem Leben umgesetzt habe und umsetze, dann versündige ich mich und verrate dieses Vertrauen dann, wenn ich es nicht auch meinem Nächsten entgegenbringe, oder?

Nochmal, Ist das Egozentrik???

Alles Liebe
Jasna

wilfried p. schmidt hat gesagt…

Liebe Jasna,

Egozentrik meint ja ein Kreisen um sich selbst, das eigene Ego - frei nach dem Motto: "Nicht Dein Wille geschehe, sondern meiner".
Hm, ich glaube, ich verstehe deine Frage nicht,...!?

Herzlich, Wilfried

Jasna Caluk hat gesagt…

Lieber Wilfried,

Welcher Teil in mir meint beurteilen zu können, worauf sich der „Wille“ meines Gegenüber ausgerichtet hat, da es doch so ist, dass ich mir selbst begegne?

Alles Liebe
Jasna

wilfried p. schmidt hat gesagt…

Liebe Jasna,

wir bewegen uns hier auf einem sehr hohen Abstraktionsniveau. Das macht ein gegenseitiges Verstehen nicht gerade einfach, und es entstehen womöglich leicht Missverständnisse in Bezug auf die Wirklichkeit - im Einzelfall. Deshalb sollten wir vielleicht auf die Ebene der Wirklichkeit (des Alltäglichen) zurückgehen - anhand eines konkreten Beispiels!?

Dessen ungeachtet nochmal soviel:
Der "Wille" der geschieht, ist ein kosmischer. Ich kann mich gegen ihn wenden, oder mit ihm gehen - ganz gleich, ob das nur mich oder auch andere Menschen betrifft (in denen ich mich wiederfinden kann).
Verantwortung zu übernehmen, heißt mein Leben als Kontext zu sehen, nachdem ich mein Verhalten ausrichte - und damit Konsequenzen schaffe (z.B. auch die Konsequenz nicht verstanden zu werden: wo hattest du mich nicht verstanden? *lächel*).

Herzlichen Gruß,
Wilfried

Jasna Caluk hat gesagt…

Lieber Wilfried,

ganz genau um Entscheidungen geht es:

Wie treffe ich eine Entscheidung, wenn andere Menschen mit involviert sind in diese Entscheidung und wo fängt im Fällen dieser Entscheidung mein egozentrischer „Wille“ an und wo drückt sich durch mich der sog. "kosmische Wille" aus?

Das eine ist das Wesen der Angst und das andere wohl das Wesen der Liebe, nicht wahr?

So sehr ich mir auch „Gedanken“ mache über die Konsequenzen, so sehr ich auch abwäge, hinterfrage, mögliche Konsequenzen (könnte man doch auch gleich setzen mit Karma-Erschaffung, oder?) mir vorstelle, so unsicher und haltlos ist letztendlich doch die eigentliche Handlung, die darauf folgt, nicht wahr?

Wenn ich also Entscheidungen treffe, die mich betreffen, meine Lebensgestaltung, meine Zukunft, so ist mein Vertrauen recht groß, dass ich die sog. „richtige“ Entscheidung treffen werde, was darauf zurückzuführen ist, dass ich mich entschieden habe in diese kosmische Ordnung zu vertrauen und was die Konsequenzen anging, so habe ich auch hier immer im Bewusstsein gehabt, dass mir alles, was ich aussende, auch von irgendwoher entgegengebracht werden wird.

Mit den Geburten meiner Kinder hat sich das aber schlagartig geändert, da plötzlich dieses „scheinbar“ hohe Vertrauen nicht mehr in Bezug auf mich und mein Leben gefragt war, sondern in Bezug auf meine Kinder. Nun geht es auch hier ständig darum Entscheidungen zu treffen. Mal kleinere, mal größere.

Ich habe beispielsweise die Entscheidung getroffen, dass meine Kinder (ebenso wie ich) kein Fleisch essen sollen, weil ich das für „richtig“ und „gut“ empfinde. Nun gibt es aber in meiner Umgebung immer wieder Menschen, die mir sagen, dass das keine gute Entscheidung war, gegen die ich mich wehren muss. Und mittlerweile bin ich ja auch für meine Kinder schon die „böse Mama“, weil alle anderen ja Fleisch essen, nur wir nicht. Das heißt ich zwinge meinen Kindern meinen „Willen“ auf. Das heißt, ich nehme die Rolle der „Bösen“ ein, mit all ihren Konsequenzen. Bin ich deshalb egozentrisch?

Was jetzt meine Mitmenschen angeht, so liegt es absolut gar nicht in meiner Natur, jemanden zu etwas bekehren zu wollen. Jemandem meinen „Willen“ aufzudrängen. Wenn ich aber die Konsequenz sehe, die sich aus meinem „Nichts-sagen“ oder „Nicht-Handeln“ ergeben hat, dann empfinde ich Wut und Schmerz, und zwar in erster Linie gegen mich selber, weil ich zu feige war den Mund auf zu machen und zumindest meine Wahrnehmung darzustellen. Das hat wohl was mit diesen falschen „Nettigkeiten“ zu tun. Andererseits steckt da auch Angst hinter, die sich aus Hochmut ergibt, tatsächlich „Falsch“ liegen zu können mit dem, was ich als Wirklichkeit empfinde. Naja und wenn es dann irgendwann zu viel dieser „Nettigkeiten“ sind, dann kommt es wohl zu einer Art „Ausbruch“ von all dem, was sich an Wahrnehmungen (Schatten) angesammelt hat.

Alles Liebe
Jasna

Sebastian Gronbach hat gesagt…

Ihr Lieben,

zum Gut/Böse Dualismus:

Dieser Dualismus ist (nicht e r s t seid, aber) s p ä t e s t e n s seid Rudolf Steiners Differenzierung transzendiert worden.

Die bekannten Begriffe lauten "ahrimanisch" und "luziferisch" und sind imaginative Begriffe für jeweils extreme Seelenhaltungen.
Der schwierigste und in diesem Sinne gute Weg, ist der Weg der Mitte.

Es gibt also nun zwei Böse (ich bleibe mal bei diesem plakativen Begriff), nämlich luziferisch und ahrimanisch.

Das Gegenteil des einen Bösen ist automatisch das andere Böse.

In der heftig umkämpften Mitte steht das Gute.

Luziferisch ist tendenziell alles erdflüchtige. Ahrimanisch ist tendenziell alles erdsüchtige.

Ein paar Beispiel:

1.
Luziferisch:
Überheblichkeit

Ahrimanisch:
Minderwertigkeitsgefühl

Mitte: (menschlich):
Selbstbewusstsein

2.
Luziferisch:
Tollkühnheit

Ahrimanisch:
Feigheit

menschliche Mitte:
Tapferkeit

3.
Luziferisch:
Ehrgeiz

Ahrimanisch:
Trägheit

Menschlich:
Strebsamkeit

4.
Luziferisch:
Überschwänglichkeit

Ahrimanisch:
Gefühlsarmut

Menschlich:
Gefühlsstärke

5.
Luziferisch:
Anarchie

Ahrimanisch:
Diktatur

Menschlich:
Demokratie



Ganz allgemein ausgedrückt könnte man sagen: Die luziferische Seite führt jeweils in dem betreffenden Seelengebiet zu Maßlosigkeit , Übertreibung, Formlosigkeit, Auflösung, Auflockerung, Übersteigerung -


die andere ahrimanische Gefahr führt nicht zu Übersondern zu Unterdimensionierung, zur Verdichtung , Verhärtung, Stil-lstand, es herrschen lähmende abtötende Tendenzen vor.


Es gibt also zwei grundlegende Abirrungsmöglichkeiten, welche den Menschen von dem Weg der Mitte abbringen können: Er kann den materiellen Gesetzen dieser Erde verfallen und seinen Geistesauftrag vergessen, oder aber er findet überhaupt kein rechtes Verhältnis zur Erde und ihren sozialen Verpflichtungen, er „schwebt über der Erde“.

Die Seele des Menschen schwingt zwischen der Erdenwelt und der Geisteswelt wie ein Pendel und jeweils nimmt sie etwas aus der einen in die andere Welt mit, die Tendenz der beiden Kräfte des Bösen ist nun, den Pendel bei dem Anschlag auf der einen oder anderen Seite festzuhalten.


Nötig ist eine Durchdringung des äußeren Lebens mit geistigen Kräften und eine durch Taten belebte Geistes- und Seelenweltwelt.

In keinem Fall wird sich die Gefahr vermeiden lassen, die mit den beiden Extremen verbunden ist, ja sie darf gar nicht vermieden werden: In dem Moment wo dir diese Kräfte bewusst sind (und das war Steiners Leistung, dass er sie differenzierte) transformiert du sie bereits. Dann müssen sie integriert werden.

Denn letztlich sind beide Bereich Quellen der Inspiration - wenn sie in der starken Seele menschlich werden.

Das Gute liegt in der Mitte zwischen den beiden Extremen des Bösen; der „goldene Mittelweg“ ist nicht zu verwechseln mit der spießbürgerlichen Mittelmäßigkeit und Lauheit, die sich angstvoll vor Entscheidungen, Meinungen und Verantwortung drückt.

Es ist letztlich der Weg, den der Krieger des Lichts geht.
Anthroposophen nutzen dafür das mythologische Bild des Erzengels Michael.


Herzlich
Sebastian Gronbach

(Zur Ergänzung sei gesagt, dass es auch das absolut Böse gibt...aber das ist eine andere Story und hat in aller Regel nichts mit unserem Alltag zu tun...)

Sebastian Gronbach hat gesagt…

Noch ne Kleinigkeit zu den zwei Seiten - bitte hemt diese Bilder als BILDER:

AHRIMANS Reich ist die Materie. In ihr ist er König, ein Herrscher im Reich der Toten. Er ...sorgt dafür, dass die Rechte des Todes gewahrt werden. Ahrimanisch ist...alles Denken, das das Lebendige nach den Gesetzen des Physischen beurteilt. Ahrimanisch ist die Auffassung, dass Geist und Seele ohne physischen Körper nicht existieren und ein Weiterleben nach dem Tode deshalb grundsätzlich unmöglich sei.

Ahrimanisch sind Machttrieb, Habgier und Hass. Ahrimanisch ist die Auffassung, dass juristische Gesetze mit der Unerbittlichkeit von Naturgesetzen wirken müssten. Ahrimanisch ist die Ver-absolutierung des politischen Staates, so wie jede Art von krasser Bürokratie. Ahrimanisch sind Zuchtwahl, Abtreibung, die Vernichtung menschlichen Lebens aus Nützlichkeitsüberlegungen. Kurz, ahrimanisch ist jede Lebenshaltung, welche die materiellen Dinge zum Maß des menschlichen Daseins macht; ahrimanisch ist Materialismus jeder Färbung.


LUZIFER ist der Geist des Auftriebs. Er wirkt im Seelischen, anders als Ahriman, der es auf das Denken abgesehen hat, vor allem auf Gefühl und Willen ein. Während Ahriman austrocknet und versteinert, befeuert Luzifer . Alles, was den Menschen mit Begeisterung für hohe Ziele erfüllt, beschwingt, über sich hinaus ins Geistige zu streben, ist seine Wirkung. Was durch Kunst vom Menschen geschaffen wird - Schönheit in Bild und plastischer Gestalt, der Klang edler Musik, die Kraft und Innigkeit des Wortes - sind Gaben Luzifers. ...Diesen Taten verdankt der Mensch die Helligkeit des klaren Denkens, wie die Fähigkeit, selbständig zu erkennen und zu handeln. Luzifers Geschenk ist die Freiheit.


Wie Ahriman dehnt auch Luzifer seine Macht in Bereiche aus, die ihm nicht zustehen. Er zeigt dem Menschen zwar Geistiges, verwehrt ihm aber den Blick auf die übergeordnete, wirklich spirituelle Welt.

Luzifer möchte das Denken um-nebeln und den Menschen in eine Scheinwelt hineinziehen, in der er als souveräner Herrscher regieren kann.
Luziferisch ist daher jede Art von Berauschung, auch die Berauschung der Ideale. Luziferisch sind deswegen auch die „bewusstseinsverändernden Drogen“ wie Opium, Marihuana, LSD, Meskalin, usw. Luziferisch sind allgemein, hohle Menscheitsparolen, auch religiöse Bewegungen, die den Menschen in süßliche Gefühlstaumel versetzten wollen; luziferisch ist alle Frömmelei. Luziferisch sind Eitelkeit, Hochmut und Selbstüberschätzung, ist jede Art von Liebe, die auf Selbstgenuss aus ist.

Beide, Ahriman und Luzifer, sind gegensätzliche Versucher, sie wirken aber gewöhnlich zusammen. Zwischen beiden verläuft der Weg des Menschen.

Er gleicht einer Gratwanderung, bei der der Berggänger ständig in Gefahr ist, nach links oder rechts in den Abgrund zu stürzen. Er ist nur gangbar für Schwindelfreie, für Menschen, die sich nicht beschwindeln lassen.


Manche sehen in diesen beiden Kräfte auch die Kräfte des Maskulinen und des Femininen.

Herzlich
Sebastian

wilfried p. schmidt hat gesagt…

Liebe Jasna,

die Frage, ob es Richtig oder Falsch ist Fleisch zu essen, ist eine persönliche. Faktisch gibt es keinen Grund zu sagen, Fleisch muss sein. Eine ausgewogene und gesunde Ernährung ist auch ohne Fleisch möglich. Hier liegt unsere Verantwortung, ob mit oder ohne Fleisch.
Niemand ist egozentrisch, weil er sein Leben selbstbestimmt lebt – jeder hat nicht nur ein Recht darauf, sondern die Aufgabe, das zu tun; dazu gehört z.B. auch, zu der eigenen Meinung zu stehen, ohne die Erwartung zu haben, andere müssten sie teilen (versteh´n).
Eltern treffen immer Entscheidungen für ihre Kinder. Das müssen sie solange tun, wie sie es selbst nicht können – daran ist nichts falsch, und es ist kein aufzwingen.
Wut und Schmerz sind zunächst Ausdruck von Traurigkeit, die dadurch entsteht, das wir uns von anderen wünschen geliebt zu werden, und dies (faktisch oder scheinbar) nicht erfüllt wird. Wenn es Menschen gibt, die uns ihre Liebe nicht geben (können), dann können wir Mitgefühl für sie entwickeln, und uns gleichzeitig nach anderen Menschen umschau´n, die uns ihre Liebe (freiwillig und gern) schenken.
Sich selbst zu lieben, heißt vor allem auch, damit zu leben, Fehler zu machen – wir lernen aus ihnen, wenn wir achtsam sind.
Ein falsches Selbstbild (Schatten) entsteht dort, wo es uns an Mitgefühl mangelt – dafür tragen wir die Verantwortung: ein Leben lang.

Mit herzlichem Gruß,
Wilfried

Anak hat gesagt…

nur kurz: "Menschen gibt, die uns ihre Liebe nicht geben (können), dann können wir Mitgefühl für sie entwickeln, und uns gleichzeitig nach anderen Menschen umschau´n, die uns ihre Liebe (freiwillig und gern) schenken."
KEINER WIRD UNS DIE GEWUENSCHTE LIEBE GEBEN, WENN WIR SIE UNS NICHT ERSTR SELBER GEBEN. ERST WENN ICH UEBERFLIESSE VOR LIEBE UND MICH VERSCHENKEN KANN OHNE ETWAS ZURUECK ZU ERWARTEN, WERDEN MIR AUCH MENSCHEN ENTGEGETRETEN UND MIR IHRE LIEBE SCHENKEN.
UND ERST DANN BIN ICH WIRKLICH IN DER LAGE, RICHTIGES MITGEFUEHL ZU VERBREITEN, ALLES ANDERE IS VIELLEICHT MITLEID ODER EINE ART MISSION, ANDEREN HELFEN ZU MUESSEN.
LILI
ANKA

wilfried p. schmidt hat gesagt…

Liebe Anka,

und, bist du jetzt gerade in missionarischem Eifer unterwegs, oder verschenkst du hier deine Liebe?

Mit herzlichem Gruß,
Wilfried

Jasna Caluk hat gesagt…

Lieber Sebastian,

danke für die ausführliche Erklärung.

Also lieg ich mit meiner Theorie, dass wir eine Art Recyclingmaschinerie sind, wohl nicht so falsch, da Du ja sagst, es sind beides Kräfte der Inspiration, dessen Einfließen in den Seelenraum das kreative Potential erschaffen, nicht wahr?

Ist es dann nicht so, dass ich mich an meiner Daseinsberechtigung, meiner Mission bzw. mein Daseinszweck versündige (das etwas ist, das ich an mir tue und somit an der Welt), wenn ich diese beiden Kräfte NICHT in mir vereine und transformiere?

Zu Anka:

Selbstliebe:

Kann Selbstliebe nicht erst in dem Maße in mir und durch mich wirken, in dem ich eben diese beiden Kräfte in mir transformiert habe und dann als LIEBE ausdrücke?

Das heißt der „Wille Gottes“ (bzw. des Lichts, des Herrn … wie auch immer) geschieht in jedem Fall. Und es ist meine Entscheidung bzw. das Maß an Seelenstärke, das ich habe, WIE sich dieser Wille ausdrückt und manifestiert.

Das heißt, wenn ich Entscheidungen treffe, Emotionen, Gedanken usw. in die Welt gebe, die in einer nichttransformierten Form sich ausdrücken, dh diese Kraft von meiner Seele Besitz ergriffen hat, dann drückt sich der „Wille“ als ein egozentrischer „Wille“, aus, was dann letztlich in den eigentlichen Motiven (ahrimanischen und luziferischen) des Handelns sich manifestiert.

Ich bin nicht sicher, ob ich das so richtig verstanden habe.

Also ist nicht ein „starker Wille“ selbst etwas Negatives, sondern die Art und Weise, wie er sich ausdrückt.

Und auch hier kann das Motiv eines „starken Willens“ (Gut oder Böse) erst im „vorübergehenden“ Ergebnis dessen erkannt werden, welches durch die Durchsetzung eines „Willens“ erschaffen wurde, oder?

Also entscheide ich mich, ob ich Ahriman bzw. Luzifer sein möchte, um den „Willen“ geschehen zu lassen und damit das „Böse“ säe, oder ob ich aus der transformierten Mitte heraus lebe.

Das ist alles immer noch sehr theoretisch und immer noch schwierig ins tägliche Leben umzusetzen, wie ich finde, wie gesagt immer dann, wenn es um Entscheidungen in Bezug auf Mit-Menschen geht, die zu „Schaden“ kommen könnten.

Alles Liebe
Jasna

Jasna Caluk hat gesagt…

Oder ist es genau die Art der Durchsetzung des Willens, die das sogenannte "Schlechte Karma" erschafft, denn wie gesagt, jeder von uns meint ja, für etwas Gutes zu kämpfen.

Sebastian Gronbach hat gesagt…

Ja, Recyclingmaschinerie ist gut.

Wenn wir nichts aufnehmen, haben wir nichts zu recyklen, wenn wir nur aufnehmen und nicht recyclen, dann vermüllen wir.

Wie in dem aktuellen Blogbeitrag bei AnthroNRW über den Zorn, der ja auch das ganze Ego meint...Du hast nichts zum opfern, bevor Du nicht etwas aufgebaut hast.

Darum lässt übrigens wahre Waldorfpädagogik auch den gesunden Egoismus zu und hält sich bei kleinen Kindern fern von moralischen Reden.

Wir müssen erst ein fettes Ego haben, bevor wir dieses verbrennen können.

Wahre Waldorfpädagogik macht deswegen immer zwei Dinge: Sie häuft Ego-Material an und sie hält das Feuer wach, was alles verbrennen kann...

Wer als Kind nie ein gesundes Ego erschaffen durfte, wird das in späteren Leben versuchen wollen...Im Grunde der falsche Zeitpunkt.

Herzlich
Sebastian

Anak hat gesagt…

liebe jasna, heute abend versuche ich dir eine antwort zu schreiben, habe heute "programm"...
schoen...
alles liebe
anka

Anak hat gesagt…

lieber wilfried,
vielleicht musst du dir diese frage einfach mal selber stellen und bei dem bleiben, was du fuehlst und hast fuehlen koennen ohne das der verstand dich dabei behindert.
herzliche und verbundene gruesse
anka

Anak hat gesagt…

liebe jasna,
junge, junge, das war jetzt aber richtig arbeit, sich nochmal einzulesen...eine fruchtbare kommunikation...
die selbstliebe entwickelt sich ja immer weiter. die selbsterkenntnis ist ein staendiger prozess, eine gratwanderung, die dazu auch noch bergauf fuehren sollte.
das heisst aber auch, das ich damit ein immer groesseres feld von liebe entwickel.
mit der selbsterkenntnis und seelenstaerke waechst auch die willenskraft und das mitgefuehl, ich bin vorsichtiger mit den dingen, die ich mache, waege besser ab, kann mein ding auch besser zuruecknehmen im sinne des ganzen.
das heisst aber auch, wenn ich diese seelenstaerke (danke sebastian fuer die tolle differenzierung von steiner) nicht entwickel und meine motive aus dem ahr. und luz. kommen, ich meinen willen auf egozentrische art auslebe, also nicht im kosmischen sinne.
(aus gmg: kosmischer wille: alles was gut fuer dich ist, ist auch gut fuer den kosmos (liebe))
entscheide dich fuer dich und deinen selbstwert. es ist nicht im sinne des kosmos, opfer zu sein. (ab seite 128)
manchmal ist es wichtig, sich deutlich zu entscheiden und eine konfrontation anzugehen. sich fur "das gute" einzusetzen (und dabei die recylingmaschine staendig in bewegung zu lassen)
eine entscheidung fuer das was gut fuer dich ist, kann nach aussen als egozentrik ankommen, aber ist eben auch heilend. genau wie sebastian sagt. ich kann keine grenze transformieren, wenn ich nicht an sie gestossen bin. muss erst ein ego entwickeln, bevor ich es loslasse. und leider sind wir ja fast alle geschaedigte "kinder". denn wer von uns hat wahre waldorfpaedagogik erlebt?
die frage des fleisch essens und die kinder: las ihnen doch einfach die freie wahl, wenn du sie aufklaerst ueber die dinge, wie sie eben sind, das die tiere eben getoetet werden, damit wir sie essen koennen, dann entscheiden sie sich selber fuer das licht, vielleicht in kleinen schritten. sie muessen einfach nur die verbindung (liebe zum tier) legen vom tier zum fleisch, und koennen dann frei entscheiden.
es gibt da ein schoenes buch von meena ma: wir alle sind das licht.

lieber wilfried, es war nicht meine absicht, jemanden mit meinen worten zu verletzen. zufaellig wollten die buchstaben gross sein, dadurch auch diese eindringlichkeit. ich wuensche mir, das hier niemand den anderen belehren will, sondern jeder aus seiner erfahrung spricht, aus seiner erfahrenen wahrheit, die sich morgen als falsch erweisen kann. in der verbindung der liebe werden vielleicht grenzen deutlich und wieder abgebrochen oder neue aufgebaut und als falsch verworfen oder eben gehalten und als richtig empfunden. bewegung. geschuettelt. geruettelt. geprobt und geprueft, bis auf die seele. und ich nehme diese kommunikation mit dankbarkeit an.
liebe gruesse
anka

Jasna Caluk hat gesagt…

Ja, liebe Anka,

was mir zur Waldorfpädagogik einfällt ist, dass meiner Beobachtung nach die größten Missverständnisse darin bestehen, wie "Kindern Grenzen zu setzen" sind.

Das ist immer der von Eltern meist besuchte Vortrag: "Kinder brauchen Grenzen".

Beim Aufbau eines "gesunden" fetten Egos spielt ja zum einen die Wahl der Grenzen und zum anderen auch die entsprechende Umsetzung die entscheidende Rolle, die von uns, die wir dieses "gesunde" Ego vielleicht nie aufbauene konnten, gefragt ist.

Und meiner Erfahrung nach ist weniger all das Wissen, was in den wirklich großartigen Büchern zu diesem Thema steht, ausscchlaggeben, sonder die innere Haltung derer, die diese Grenzen zu setzen und umzusetzen haben. Also wir Eltern.

Alles Liebe
Jasna

Anonym hat gesagt…

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Anonym hat gesagt…

Lieber Sebastian,

wieso gibt es eigentlich mehrere Arten des Bösen und nur eine des Guten (dieser nichtspießige goldene Mittelweg) in Deiner Darstellung?