Seelenkalender

Fünfte Dezember-Woche
29.12. - 04.01.

An Geistesoffenbarung hingegeben
Gewinne ich des Weltenwesens Licht
Gedankenkraft, sie wächst
Sich klärend mir mich selbst zu geben
Und weckend löst sich mir
Aus Denkermacht das Selbstgefühl

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Monatstugend

21.12. - 01.02.
MUT wird zu ERLÖSERKRAFT

Dienstag, 24. Juni 2008

Ich liebe Dich?!?!?!


Der Unterschied zwischen einem öffentlich abgegebenen Statement und einem, das ich Mir vor dem eigenen Spiegel abgebe ist die damit verbundene Verantwortung demgegenüber, dem ich dieses Statement abgegeben habe. Der Grund, weshalb ich meine Wahrnehmungen hier sozusagen öffentlich Kund tue ist der, dass ich gezwungen bin, alles sofort zu hinterfragen und zwar in dem Moment, in dem ich es geschrieben habe, denn ich habe jetzt einen Gegenüber, dem ich ganz real im richtigen Leben begegnen werde und der mich dann fragen wird, “hey, sag mal ist das denn auch so, wie Du das da beschrieben hast? “ oder “Wie kommst Du bloß auf so was? “ oder …. Diese und noch viele weitere Fragen stelle ich mir in dem Augenblick, in dem ich auf “Veröffentlichen“ klicke, denn ich will ja nicht ungeschützt in einen Kampf ziehen, d.h. mich Fragen aussetzen, auf die ich möglicherweise keine Antwort habe. Das ist diese bewegliche immer wachsende Wahrheit, außerhalb der EINEN ALLUMFASSENDEN WAHRHEIT, die immer auch in diesen kleinen Wahrheiten enthalten ist.

Damit schaffe ich mir quasi einen Gegenüber, nämlich mein imaginäres Publikum, das diese Zeilen ließt. Es ist im Endeffekt mein Kampf. Mein Kampf mit mir selbst, den ich hier austrage und für den ich mir einfach einmal Zuschauer geholt habe. Diese Zuschauer denen ich die Freiheit gelassen habe ihre Wahrnehmung, wie auch immer die aussehen mag, Kund zu tun. Wenn ich also meine heutige Wahrheit poste, dann ist die weitere Herausforderung diese, dass ich mich möglichen unangenehmen Fragen stellen muss, ganz real und kritisch von außen. So selbstkritisch wie jemand auch mit sich selber sein mag, die anderen sind es immer noch ein wenig mehr und über sich selber kann man vor dem Spiegel ja immer mal lachen oder auch weinen und die eigenen Ant-Worten können wohl nie so sehr verletzten, wie die der anderen. Genau diese “Angst” mache ich mir zu nutze. Ich mach sie zu mir, denn ich bin so immer bemüht, wirklich alles zu hinterfragen, schon beim Schreiben. Ist das jetzt wirklich meine Wahrheit? Bin ich authentisch mit dieser Wahrnehmung? Und was wird sein, wenn mich jemand von einer anderen Wahrheit überzeugt oder ich morgen etwas erfahre, was alles bisherige auf den Kopf stellen wird, d.h. all das hier für mich nicht mehr stimmig sein wird? Bin ich dann immer noch so authentisch, wenn ich zu dieser bereits vergangenen Wahrheit nicht mehr stehe oder sie einfach weg-lösche oder ist es nicht vielmehr so, dass genau diese kleinen Wahrheiten erst zu der Großen, Einen, Allumfassenden Wahrheit führen, eben ganz individuell, ausgehend von der eigenen Biographie, der Herkunft, des Lebensweges, der Menschen, der Familie, der Freunde, mit denen man in seinem Leben zu tun hatte. Es ist doch zunächst einmal eine Verantwortung einer Wahrheit, die man Kund getan hat, zu entsprechend und darauf folgt die Frage der weiteren Freiheit. Kann ich jetzt auch so Frei von Mir, von meinem Ego sein, dass ich zulasse, diese Wahrheiten, jede Wahrheit, jeder kleinste Satzteil, zu verändern, wachsen zu lassen?

Eine Schreibtherapie für mich alleine durchzuführen enthält immer Hintertüren. Ich kann mich immer in meine eigenen Rechtfertigungen flüchten und nach Ausreden suchen für mein So-oder So-Sein und vor allem dann auch So-Bleiben und ich habe die Erfahrung gemacht, dass man auch in spirituellen Büchern schnell Antworten für sein So-Sein finden kann, was ganz sicher seine Berechtigung hat, sofern man da nicht verhaften bleibt.

Das hat mich zu der Frage gebracht, weshalb (meistens wir Frauen) ständig geliebten Menschen sagen wie sehr wir sie lieben. Frauen machen das wohl viel häufiger als Männer oder vielleicht nur anderes, direkter und offensiver. Ist es nicht gerade die steigende Häufigkeit der Wiederholung dieses Satzes: “Ich liebe Dich!” die eine immer größer werdende Unsicherheit zeigt? Ich habe angefangen, jedes mal nach Äußerung der Worte: “Ich liebe Dich!”, diese zu hinterfragen. Meine Liebesfähigkeit zu hinterfragen. Vielleicht ist das eine feminine Eigenschaft, immer und immer wieder die eigenen Liebesfähigkeit zu hinterfragen und so neu zu definieren, neu zu kreieren, die Liebe so wachsen zu lassen und das Vertrauen zu stärken und zu festigen. Ausgesprochene Worte scheinen, als könne man sie ganz einfach und jederzeit zurück zu nehmen aber geschriebene Worte sind eingefangene Wahrheiten, stehende Wahrheiten, die man sich immer wieder ansehen kann und erfühlen kann und dieses Gefühl so immer wieder neu belebt. Das geschriebene Wort lässt über die Augen das Herz fühlen. Das Ohr hört nur in einem Moment und danach bleibt nur die Er-innerung (außer man hört sich eine Tonbandaufnahme einer Stimme und Worte an).

Ist das Vertrauen in die eigene Liebesfähigkeit bzw. das Vertrauen darin geliebt zu werden für Männer einfacher zu erfühlen oder erscheint das nur so, wenn das Feminine diesen Part des Zweifelns übernimmt?

Und was ist nun wahrhaftiger, eine gehörte Wahrheit oder eine geschriebene Wahrheit?

Fragen über Fragen zu später Stund.

Wer wird das das Spiel gewinnen? Deutschland oder die Türkei?

Fragen über Fragen zu später Stund.

Alles Liebe und Licht
Jasna



2 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Liebe Jasna,

das sind wirklich viele
Fragen, zweifelsohne,
aber es „lohnt sich“ bestimmt
darüber zu meditieren…

Apropos „lohnt sich“ –
„Lohnt sich das?“ fragt
der Kopf.
„Nein,“ sagt das Herz, „aber
es tut sooo gut“ (schmunzeln).

Und zu dem So-oder So-Sein
oder So-Bleiben sagt
Kierkergaard treffend:
„Der der ich bin,
grüßt wehmütig
den, der ich sein möchte.“

Viele lichte Antworten
und alles Liebe

B.

Anonym hat gesagt…

Hallo liebe Jasna,

das ist seeeeeehr interessant!

Was heißt „Ich liebe Dich“ ?

Liebe ich „dich“ weil „du“ so
bist wie „du“ bist oder liebe
ich „dich“ weil ich so bin wie
ich bin, wenn ich bei (mit)
„dir“ bin???
Das ist eine sehr wichtige Frage…

In der GA 186, S. 99, lese ich:
„Man kann nämlich in
überströmender Liebe zu einem
Menschen aufzugehen meinen,
aber man liebt nicht in Wirklichkeit
diesen anderen Menschen, sondern
man liebt das Verbundensein mit
dem anderen Menschen in der
eigenen Seele.“

WOW !!! Dieser Satz hat mich
regelrecht „umgehauen“ …
Turboerleuchtung!!!

Vielleicht rührt daher die
Unsicherheit bei der Wiederholung
der Worte „Ich liebe Dich“…???

Danke für die vielen Fragen, weil
durch sie finde ich auch für mich
manche Antwort.

Licht und Liebe
J.