Ich habe mir einmal den Satz aufgegriffen “Folge Deiner Freude” (bitte anklicken!)und mich gefragt, wie dieser weiterzuführen sein könnte bzw. in die Praxis individuelle umzusetzen ist, in den Alltag quasi.
Also es gibt hier die Anthroposophen und die Spirituellen, die von diesen ganzen niederen Trieben sprechen, die man grad mal so unter Kontrolle bekommt, sofern man das dann möchte. Aber was gehört denn alles zu diesen niederen Trieben. Es geht doch hier nicht nur um Sex? Oder doch? Es geht um nicht gelebten Sex oder vielleicht gelebten aber nicht be-geisterten Sex. Oder schlimmer… weder das eine noch das andere, also gar keinen Sex, weil “niederer Trieb” und so. Vielleicht geht es aber auch um Leiden-Schaft.
Allzu oft klingen die Beschreibungen und Erklärungen in der esoterischen Welt nach Bewertungen. Etwas ist schlecht oder gut, oder etwas bringt mich weiter und etwas hält mich zurück, wie z.B. die Wahrnehmung, dass die Auslebung dieser niederen Triebe die geistige Entwicklung hemmen könnten. Dann sagen einige, es geht um Entscheidungen. Es geht darum mich zu entscheiden, welchen Weg ich gehen will. Einen geistigen, einen spirituellen Entwicklungsweg, den ich gehen möchte oder weiterhin mein irdisches Dasein fristen und mich den irdischen Genüssen hingeben. Dieses Entweder Oder fühlt sich bei Vielen so an wie: Wenn ich mich FÜR den einen Weg entscheide, dann kehre ich dem anderen Weg den Rücken zu und entscheide mich GEGEN diesen. Ich habe gehört, dass jemand, der sich als Anthroposoph bezeichnet, sein Bewusstsein dahingehend entwickeln möchte (oder das, laut eigenen Angaben sogar schon geschafft hat), SELBER die Entscheidung zu treffen, für Wen oder für Was er sich ent-scheidet und welchen Weg er geht, also dieser Anthroposoph. Das heißt es geht im Grunde darum ein mündiger Mensch, ein Freier Selbstbestimmender und Selbstentscheidender Mensch des 21. Jahrhunderts zu werden, nicht wahr? Das ist das Ziel. Aber wie sieht es aus, wenn Menschen, die meinen, diese Entscheidung FÜR etwas und GEGEN etwas anderes zu treffen, dennoch immer und immer wieder mit dem konfrontiert werden, wogegen sie sich doch eigentlich entschieden haben? Welche Instanz lässt diese Menschen immer wieder diese unangenehmen und zum Teil quälenden Be-gegnungen erleben? Und in wie weit ist dann dieser Mensch tatsächlich und wahrhaftig ein Mündiger Selbstentscheidender Freier Mensch des 21. Jahrhunderts?
Es geht da eben um all diese Dinge, die uns Schmerzen bereiten. Dinge, die auf traumatische Erlebnisse in der Kindheit zurückzuführen sind oder auch auf frühere Leben.
Wenn man sich z.B. ein Video-Clip von Marilyn Manson (wer den nicht kennt, einfach mal auf YouTube eingruseln) ansieht, dann ist dieser für manch einen zunächst einmal etwas abstoßend und irgendwie ekelig, beängstigend, jedenfalls auf dieser Bewertungsebene und die erste Reaktion ist dann wohl einfach abzuschalten, sich dagegen zu entscheiden. Sowas tut ein mündiger Mensch, nicht wahr? Er trifft eine Entscheidung, eine Entscheidung gegen Etwas, das ihn abstößt. Aber nun hat sich dieser Mensch vielleicht zu einem früheren Zeitpunkt seines Lebens oder vielleicht sogar im Früheren Leben, DAFÜR entschieden einen spirituellen Entwicklungsweg zu gehen, einen evolutionären geistigen Entwicklungsweg, der ja immer etwas mit Weiterkommen, Fortkommen zu tun hat, was voraussetzt, sich dem Leben zu stellen, sich den Begegnungen zu stellen, sich seinen Schmerzen und Ängsten zu stellen, denn wir Leben ja hier unter Menschen und nicht in Nepal in einer Berghöhle für uns alleine meditierend, nicht wahr?
Und ich stelle jetzt einfach mal die Behauptung auf, dass diese geistige Entwicklung nicht möglich sein kann, ohne dass man sich gleichermaßen FÜR das Leben entscheidet, was immer beinhaltet, sich fernab von Bewertungen Menschen und Begegnungen zu stellen. Und eben ganz besonders sich all dem, was schmerzt, was beängstigt, zu stellen und das bedeutet nicht, mit diesem Konform zu sein bzw. wenn es sich um unangenehm erscheinende Mit-Menschen handelt, zu diskutieren, seine eigene Position innerhalb eines Streitgesprächs zu demonstrieren, sondern dieses einfach zu beobachten und geschehen zu lassen, bis sich die Wogen geglättet haben und das wird passieren, garantiert. Was aber auch geschehen wird ist, dass solche Konfrontationen immer mal wieder kommen. Sogar im Laufe eines Tages, einer Woche, eines Monats, eines ganzen Lebens… Immer dann, wenn wir glauben, wir haben eine Entwicklungsstufe ein evolutionäres Level, einen persönlichen Triumph über die Psyche oder den Seelenschmerz erreicht, wird dieser sofort von einer anderen Instanz erprobt und in Frage gestellt, wobei man natürlich auch hier sich die Frage stellen kann, wer in Frage stellt (und wieder mal nicht vertraut), nicht wahr?
Ein spiritueller Weg darf das Leben im Leben nicht ausschließen. Für mich bedeutet der Satz “Folge Deiner Freude” “Folge Deinem Atem”. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass meine Freude das ist, was mich atmen lässt und das hat meistens mit Dingen zu tun, bei denen ich Leiden-Schaft empfinde, wie zum Beispiel Musik. Ich liebe temperamentvolle und leidenschaftliche Musik und ich werde durch diese Musik inspiriert, sie begeistert mich. Dinge, die uns Freude machen setzten sich doch zunächst einmal aus der individuellen Biographie, unserer Herkunft zusammen, unseren irdischen Vorlieben, die sich im Laufe unseres Lebens entwickelt habe oder Erinnerungen an Kindheitserlebnisse. Und allzu oft ist es doch auch so, dass all diese biographisch entstandenen irdischen Vorlieben auch immer mit Schmerz oder Wehmut verbunden sind. Wenn dann z.B. ein Lied aus unserer Vergangenheit, das mit Freude und Schmerz verbunden ist, uns traurig macht, dann kann es doch nicht die richtige Entscheidung sein, wenn ich mich Gegen diese Musik entscheide, oder?
So ist auch meine Wahrnehmung von Kunst und, sorry, aber ich kenne mich eigenthlich nicht wirklich gut aus mit Kunst. Alles, was ich über Kunst sagen kann ist, dass ich nie versuche etwas zu bewerten. Ich sehe mir ein Kunstwerk an und beobachte, was dieses mit mir macht. Natürlich gibt es schon echt Skurriles in der Welt der Kunst, aber es ist doch letztlich alles menschlicher Ausdruck. Und wenn mich dieser menschliche Ausdruck aus irgendeinem Grund berührt, abstößt dann frag ich mich doch, warum das so ist und ich bleibe bei diesem Kunstwerk, weil mich die Neugier packt. Ich will wissen, was weiter passieren wird. Was für Bilder wird dieses Abstoßende in mir hervorrufen, was für Empfindungen? Somit kann ich von mir sagen, dass Dinge, die mich abstoßen immer gleichermaßen eine starke Anziehung auf mich haben, der ich mich stelle.
Vielleicht kann man durch das Beobachten von Kunst üben Dinge, die einen abstoßen zu begegnen, ohne sie zu bewerten und muss das dann nicht ständig mit Menschen in destruktiven Streitgesprächen tun, die sich ja meistens wirklich auf sehr niederem Terrain abspielen und leider dort meistens auch verhaften bleiben, also diese Streitgespräche.
Ziel ist es doch nach wie vor ein MÜNDIGER SELBSTENTSCHEIDENDER MENSCH des 21. Jahrhunderts zu sein und zu werden, der nicht vor sich selbst und seinen Schatten auf der Flucht sein muss bzw. vor diesen Schatten, die ihm dann in seinen Mitmenschen gespiegelt werden zu flüchten. Und die Gefahr ein Mensch zu sein der eben nicht Frei und Mündig ist beschreibt das Milgram-Experiment (bitte anklicken!), bei dem deutlich wird, wozu wir ach so menschlichen selbstentscheidenden und freien Menschen fähig sind, wenn uns das von einer Autoritätsperson gesagt wird. Und nur um Missverständnisse zu vermeiden, Ich selbst halte mich keinesfalls für solch einen Mündigen und absolut Selbstbestimmendenden freien Menschen. Ich beobachte nur und versuche Verbindungen herzustellen.
Und wenn ich von Autoritätspersonen spreche, dann können das ebenso Menschen sein, die nur unser vermeintlich Bestes wollen. Wer kann denn wissen, was für mich das Beste ist, wenn ich das nicht einmal selbst weiß und was geschieht mit mir, wenn ich einen Weg, der mir von einem guten Freund gezeigt wird, einschlage und dieser Weg lässt mich eben nicht atmen sondern erstickt mich? Drehe ich mich dann um und beschuldige diesen Freund für meinen Fehltritt? Menschen machen so was, nicht wahr?
Also wer ist Autoritätsperson? Wen erkenne ich an als Autoritätsperson? Ich würde mal sagen, denjenigen, der mir den Freiraum gibt selbst zu entscheiden, selbst mündig zu sein, ohne die Bewertung, ob meine Entscheidung Gut oder Schlecht ist. Schwierige Sache, ich weiß!
Und wieder bin ich bei der Kunst. Ein Kunstwerk kann sich wohl erst dann entfalten, wenn die gestalterische Freiheit gegeben ist, indem der Künstler völlig leer ist von Bewertungen und Einschätzungen oder sogar Bildern über das Ergebnis seines Kunstwerkes. Sind hier vielleicht irgendwelche Künstler, die mir hierzu ein Feedback geben könnten?
Also das ist auch so eine Sache. Ich habe mich mit meinem Blog hier auf die Bühne gestellt und habe nicht die geringste Ahnung, ob da jemand im Publikum sitzt. Alles Dunkel. Und sollte es ein Publikum geben, dann vernehme ich weder Applaus noch Buhrufe, was wirklich witzig ist, denn somit steh ich hier oben und feiere mich selbst und freu mich über meinen ach so tollen Auftritt so ganz für mich alleine und ohne äußere Bewertung, naja, auch gut. Mein Nicht- oder Doch-Vorhandenes Publikum spiegelt mich eben auch in der Nicht-Bewertung. So sind sie die Anthros.
Dank und Alles Liebe
Jasna
Seelenkalender
Fünfte Dezember-Woche
29.12. - 04.01.
An Geistesoffenbarung hingegeben
Gewinne ich des Weltenwesens Licht
Gedankenkraft, sie wächst
Sich klärend mir mich selbst zu geben
Und weckend löst sich mir
Aus Denkermacht das Selbstgefühl
(CLICK!)
Monatstugend
21.12. - 01.02.
MUT wird zu ERLÖSERKRAFT
29.12. - 04.01.
An Geistesoffenbarung hingegeben
Gewinne ich des Weltenwesens Licht
Gedankenkraft, sie wächst
Sich klärend mir mich selbst zu geben
Und weckend löst sich mir
Aus Denkermacht das Selbstgefühl
(CLICK!)
Monatstugend
21.12. - 01.02.
MUT wird zu ERLÖSERKRAFT
Samstag, 21. Juni 2008
Abonnieren
Kommentare zum Post (Atom)
7 Kommentare:
hey meine liebe jasna, ich habe es mir zur gewohnheit gemacht, jeden tag (sofern es mir die zeit zulaesst) in die blogs des geisterherzjetztnetzwerkes zu schauen. und ich finde es immer wieder schoen, all diese dinge zu lesen. und auch zu teilen.
licht und liebe
anka
Liebe Jasna,
mit großem Interesse lese ich was
Du über Deine Wahrnehmungen schreibst.
Denoch denke ich in vieler Hinsicht
ganz anders, z.B. was das Bewerten
anget. Ich denke, bevor man aufhört
zu bewerten muss man (muss ICH, wenn ich die spirituelle Entwicklung ernst nehme) zuerst LERNEN (Sorry)
"RICHTIG" zu urteilen...
Und was das Entscheiden angeht weiß ich aus eigener (bitterer)
Erfahrung, dass wenn ich nicht
selbst entscheide was ich will
und was ich nicht will, dann wird
für mich entschieden, und das will ich erst recht nicht...
Damit will ich sagen das ich nicht
gleichzeitig in München und in Paris sein kann...Schmunzeln ist
angebracht...
Dazu einer meinen eigenen "Leitsprüche":
FREIHEIT
Wir haben die Macht zu wählen,
was immer wir wollen.
Wir haben aber keine Macht über
die Folgen unserer Wahl.
Die sind vorgegeben.
In der Wahl (Entscheidung) liegt
unsere Freiheit.
In den Folgen (Wirkungen) liegt
unsere Lektion.
Viel Licht und Liebe
B.
P.S. Ich freue mich auf Deinen
nächsten Beitrag.
Mir ist in meinem gesamten Post ein Fehler unterlaufen, da es mir eigentlich weniger um Be-Wertungen ging, als mehr um Ab-Wertungen in Bezug auf ....
Also wer mag kann diese Änderungen einfach für sich selbst an den verschiedenen Stellen des Textes verändern. Ich lasse ihn einfach so stehen.
Gedacht habe ich an Ab-Wertungen und geschrieben, Be-Wertungen.
Wer hat geschrieben, wer hat gedacht? ... und warum?
Alles Liebe und Licht
Jasna
Liebe, Lieber, Liebes Anonym B.,
vielen vielen Dank für diesen Hinweis. Ganz Großartig.
DANKE DANKE DANKE
Das Geisterherzjetztnetzwerk funktioniert.
Alles Liebe und Licht
Jasna
Liebe Jasna,
ach, noch etwas! Ich denke das
da doch "ein Publikum" Dir zuschaut
(Deine Beiträge liest), aber wie Du
schon geschrieben hast, so sind
wir Anthros, unter anderem
ziemlich zurückhaltend
(ich nicht immer), was manchmal
seeeeeeeeeeeeeeeehr schade ist...
Du stellst sehr viele Fragen
in Deinem Beitrag und ich hoffe,
von ganzem Herzen, das Du auch
für Dich befriedigende
Antworten findest...
Ich, z.B. weiß immer am besten
was für mich das Beste ist und
ich nehme mir selbst den Freiraum
meine Entscheidungen zu treffen,
aber ich übernehme dann auch
die VOLLE Ver-Antwort-ung dafür...
Und das ist ein schönes Gefühl.
Und ich bin dankbar dafür das
ich das kann...
Alles Liebe
B.
P.S. Ich lebe alleine (gerne).
Ganz genau,
manchmal finde ich diese Zurückhaltung auch sehr schade liebe/r Anonym.
Alles Liebe
Jasna
Liebe/r Anonym,
Ich denke die Herausforderung mit sich alleine zu sein und glücklich zu sein ist vielleicht auch eine biographische Herausforderung, oder sie ist einer Frage der Generationen. Für mich stellt es keine Herausforderung dar, alleine zu sein. Das bin ich auch gerne, weil ich es gewohnt bin. Für mich ist die Herausforderung vielmehr dieselbe Freiheit und Liebe zu empfinden, wenn ich unter Menschen bin. Mich zu akzeptieren und zu lieben in Mir und in den Menschen um mich herum, weder vor ihnen wegzulaufen noch sie anzugreifen, sondern einfach Frei mit ihnen in Liebe zu Sein und zu werden und dabei mich nicht aus der Wahrnehmung zu verlieren, sondern als Individuum meine Grenzen und die der Anderen zu wahren und zu respektieren.
Alles Liebe
Jasna
Kommentar veröffentlichen