Seelenkalender

Fünfte Dezember-Woche
29.12. - 04.01.

An Geistesoffenbarung hingegeben
Gewinne ich des Weltenwesens Licht
Gedankenkraft, sie wächst
Sich klärend mir mich selbst zu geben
Und weckend löst sich mir
Aus Denkermacht das Selbstgefühl

(CLICK!)


Monatstugend

21.12. - 01.02.
MUT wird zu ERLÖSERKRAFT

Dienstag, 14. Oktober 2008

Identität


Es ist wirklich erstaunlich, womit sich Menschen so identifizieren.
Also ich werde einfach mal wieder versuchen von mir erzählen und Dingen, die ich in mir selbst beobachtet habe… und diese große Frage: WER BIN ICH?

Beispielsweise passierte es dann, dass ich mir auf meinem Selbst-Erkenntnisweg unendlich viele Analysen erstellen lassen, die mich numerolokalisieren, die mich astrolokalisieren, die mir Aufschluss geben, wie ich bin, was ich bin, wo ich bin, wer zu mir passt, wer gar nicht zu mir passt, was ich in meinem Leben so alles machen werden, was meine BESTIMMUNG!!! ist und und und....

und eine Stimme sagt leise: "da stimmt was nicht."


Und so pustere ich dann mein Ego in alle Richtungen auf. Die sogenannten negativen Eigenschaften ignoriere ich und denke mir “na das steht ja so in meiner Astro-Analyse also wat solls… warum ändern… ich bin eben so”. Dann stehen da so Eigenschaften wie “großzügig” und “harmonieliebend” oder “gute Führungsqualitäten” und ich nehme mir dann all diese wahrlich schönen Eigenschaften und erfreue mich an ihnen und denke mir “ooohhh JAAA! So toll bin ich, WOW!"

und eine Stimme sagt leist: "da stimmt was nicht, da ist noch mehr"

Ja, und hinzu zu den Identifizierungen mit diesen sogenannten “in die Wiege gelegten” Eigenschaften kommen dann auch noch diejenigen, die man sich im Laufe des Lebens aneignet, wie z.B. Heldentaten der Vergangenheit oder Charaktereigenschaften, die man einfach so für sich in Anspruch nimmt. Z.B. kann ich jemandem den Satz sagen: “Also weißt, DAS würde ich nie tun… DAS (was auch immer) entspricht nicht meinem Wesen… usw…” - und warum?? Na, weil ich so was auch bisher nicht gemacht habe, haha… - Is doch völlig schräg. In dem Moment, wo ich einen solchen Satz ausspreche, aufschreibe oder auch nur denke, erschaffe ich DAS ja bereits in mir, d.h. ich bringe mich im gleichen Moment in die Lage dieses ETWAS, das ich ablehne, doch irgendwann zu tun.

Ja und dann sind da ja auch noch die ganz groß geschriebenen Moralischen Grundsätze, mit denen man sich identifiziert und die man vor allem auch mit gehobenem Zeigefinger befolgt??... hmmm?

und eine Stimme sagt leise: "da stimmt was nicht, da ist noch mehr, dahinter ist noch mehr"

All diese Identifizierung mit dem, was ich bin und dem was ich auf gar keinen Fall bin und mit dem, was ich irgendwann einmal gesagt oder getan habe oder was ich für die Zukunft plane, was ich tun werde, was ich nicht tun werde, was für Visionen ich habe, welche Wünsche ich habe, führen irgendwann zu einer Art Fülle in mir, einer Art Überfluss der Identifikationen, denn es sind je letztlich eben all diese relativen, diese vergänglichen Identitäten, die irgendwann zu explodieren scheinen.

Das Bewusstwerden, dass all das, was ich bisher geglaubt habe zu sein, ich in Wahrheit NICHT bin, führt tatsächlich zu diesem Gefühl von physisch wahrnehmbarer Übelkeit. Ich habe zeitweise das Gefühl als würde ich ersticken an all diesen materiellen Dingen, den schönen und auch den hässlichen Dingen, als würde ich ersticken an all den Emotionen, den schönen und auch den negativen, als würde ich eingeengt von all den Menschen um mich herum, den lieben wie auch den unlieben, als würde mir der Kopf zerplatzen von all den Worten, die in ihm erscheinen, den wahren, wie auch den unwahren, als müsste ich mich übergeben von all dem Überfluss dieser ganzen Identifikationen…

...dann rettet mich nur noch die visualisierte Helligkeit, Leere, weiße Farbe...

Es ist doch im Grunde so, dass wir uns alle mit sooo unendlich vielen Dingen identifizieren, dass wir einfach den Überblick verlieren, dass wir komplett und total das Gefühl dafür verloren haben, wer wir eigentlich sind. Ja und nicht nur der Name und die Anschrift, die Kontonummer und das Einkommen sind Teile unserer Identifikation mit unserem Selbst, sondern auch die Menschen, mit denen wir uns umgeben, Menschen, die wir unsere Freunde nennen zum Beispiel oder auch Menschen, die wir unsere Feinde nennen, Menschen die wir lieben oder hassen, sind Teile unserer Identifikation, ebenso wie Dinge, die um uns herum geschehen, Geräusche, die um uns herum hörbar sind, Lärm, Stille, Musik, Stille, Worte, Stille, Gesang, Stille, Geschrei, Stille…

Ich tue... Ich denke… Ich mache… Ich liebe… Ich bin…
… na was denn??
… na wen denn??
… na wo denn??

Ich habe erstmals im Leben einen neuen Bezug bekommen zu dem Wort "Selbstbewusstsein", das immer und überall so oft verwendet wird und als eine Art Zauberformel verkauft wird für ein glückliches und erfolgreiches Leben... “Ja, ja, ich muss nur selbstbewusster werden dann…” oder “ich muss zu mir stehen, dann wird’s mir besser gehen und dann….”, was ja auch echt lustig ist, denn dazu muss ich ja doch wieder wissen wer ich überhaupt bin, womit ich dann wieder am Anfang dieses Textes wäre...

Selbstbewusstsein ist Alleinbewusstsein!

Selbstbewusstsein ist das Bewusstsein, dass mein Selbst das NICHTS ist!
Selbstbewusstsein ist das Bewusstsein, dass mein Selbst das ALLES ist!
Selbstbewusstsein ist das Bewusstsein, dass mein Selbst das NICHTS ausdrücken kann!
Selbstbewusstsein ist das Bewusstsein, dass mein Selbst das ALLES ausdrücken kann!
Selbstbewusstsein ist das Bewusstsein, dass mein Selbst das UNDEFINIERBARE im DEFINIERBAREN ist.


Wir alle sind doch in jedem Moment damit konfrontiert uns dieser Identifizierungen zu entledigen...

...immer wieder aufs Neue, ob das jetzt in der Meditation passiert, ob wir Geräusche, Lärm, Musik oder Stille wahrnehmen, ob wir Menschen begegnen, die nach unserer Identität fragen oder die uns ihre Identität erklären, ob wir Geschehnisse beobachten, die uns Nahe gehen, ob wir Menschen erleben, die uns berühren, ob wir uns im Spiegel unserer Eitelkeit erfreuen oder sie verurteilen, ob wir uns schön oder hässlich finden, ob wir gesagte Worte bereuen oder nicht...

...immer wieder sterbe ich einen kleinen Tod, wenn ich das Vergängliche in mir, in Dir, in uns, in Allem mit mir identifiziert habe, in mich aufgenommen habe und dann wieder gehen lassen muss... und es geht immer besser und besser und einfacher und leichter auch dank Menschen, die mich immer wieder daran erinnern und aus denen dieses EINE SELBST klar und deutlich spricht und schreibt...

...und wie unsagbar schön ist die Erfahrung, und das Erleben, dass dieses EINE SELBST in uns ALLEN lebt und wie leuchtend es tatsächlich in JEDEM sichtbar strahlt, auch in demjenigen, der sich diesem EINEM SELBST noch nicht BEWUSST ist...
ES kann eben garnicht anders als strahlen...

...und ES STRAHLT und LEUCHTET HELL und KLAR in ALLEM...

***

Ich glaube ich hab das alles hier schon mal irgendwo gelesen oder vielleicht selbst geschrieben… nur irgendwie anders,…
glaub ich…
na ja, macht nichts…

6 Kommentare:

Jasna Caluk hat gesagt…

Ach und Apropos IDENTITÄT.

Ich bin gebürtige und immer wieder gebärende HAMBURGERIN und hab Migrazionshinderung... :-)

J.

JANET hat gesagt…

Hääh? Ich glaube ihr spinnt.. Du und Sebastian! ;)

*grins*

ich habe im Moment keine richtige Lust auf Geist hab gerade so viel mit der Materie zu tun. Wohnung aufräumen, Beziehung aufräumen, Eltern betreuen, Arbeiten, Arbeiten, Arbeiten......Arbeiten. ABER nächste Woche Montag beginnt wieder der Kurs Anthroposophie Geheimwissenschaft im Umriss.

Wie gehts in Hamburg? Hast schon ein Plan?

Liebe Grüße JANET

Migrationsvordergrund ICH :)

Jasna Caluk hat gesagt…

Ja, liebe Janet, ob man Lust hat oder nicht, Geist ist Geist ist Geist und ist immer und ist und ist...

und ist überall.

Probier`s mal mit Gemütlichkeit :-) So diese Norddeutsche Gelassenheit, weißt?

Nein, ich hab noch keinen Plan. Bin auf Plan-Machen-Entzug :-) Ich geh einen Schritt nach dem anderen, nur soviel, wie ich und die Kinder können. Alles nicht so einfach aber eigentlich auch doch alles so einfach. Es ist alles immer nur so schlimm oder schön, wie ich es erschaffe.

Einen Schritt nach dem anderen zu gehen, um Hürden sich erst dann kümmern, wenn Sie auch vor einem stehen. Is ja Kraftverschwendung, wenn man das schon vorher macht.

Leider kann ich gar keine guten anderen Ratschläge geben, wie man sein Leben meistern sollte (und dabei würd ich so gerne), außer sich bewusst zu werden, dass man selbst MEISTER seines Lebens ist und in jedem Moment selbst die Entscheidung darüber trifft, wie dieses Leben sich erschafft, WIE sich Geist durch uns manifestiert, sich materialisiert, denn das tut der Geist ja so oder so, in jedem Augenblick, ob wir nun Lust darauf haben oder nicht…

Da gibt es dann eben diese ganzen Wahrheiten, an die man sich immer wieder erinnern muss, wie z.B. “Was man sät das erntet man” oder “Der Weg ist das Ziel” oder “Wir sind alle das Licht” oder “Gott hat uns immer nur Engel geschickt” oder oder oder…

Durch das lesen all dieser Wahrheiten, durch unseren Austausch hier in dieser Form oder auch in unserer Umgebung, säen wir die Saat der Wahrheit doch irgendwie in unsere Seele, die dann zum Wachsen gebracht wird und der Dünger sind die Menschen um uns herum, denen wir begegnen, ob diese uns nun gut gesonnen sind oder auch nicht.

An Allem wachsen wir. Wir können gar nicht anders als Wachsen…

Anthroposophie und Leben und Arbeiten und Spiritualität und Familienprobleme sind ja nicht voneinander getrennte Teile… ganz im Gegenteil: uns geht es doch gerade darum, das eine mit dem anderen ÖFFENTLICH WAHRNEHMBAR und SEHBAR und SPÜRBAR zu verbinden ineinander einfließen zu lassen, einfach deshalb, weil das eine nicht ohne das andere leben kann…

Aber wir schaffen das schon…:-
(Wenn ich das zu meinen Kindern sage, dann antworten sie: “Jawohl, wir sind die SCHAFFER!”

In diesem Sinne

Herzliche Grüsse aus Hamburg und Alles Liebe
Jasna

JANET hat gesagt…

Anthroposophie und Leben und Arbeiten und Spiritualität und Familienprobleme sind ja nicht voneinander getrennte Teile… ganz im Gegenteil: uns geht es doch gerade darum, das eine mit dem anderen ÖFFENTLICH WAHRNEHMBAR und SEHBAR und SPÜRBAR zu verbinden ineinander einfließen zu lassen, einfach deshalb, weil das eine nicht ohne das andere leben kann…

Da hast Du wohl Recht...manchmal denke ich aber ich bin durch den Altag davon getrennt. Aber klar der Alltag ist auch mein Leben genau wie die Menschen darin. JA es heisst mein Wissen vón Anthroposophie und Spiritualität genau da umzusetzen. Wa´rum arbeite ich nur beim DGB. NA weil ich da ein bischen spirituellen Schwung reinbringen muss. Die roten Socken machen wir jetzt mal türkis. *grins*

Anonym hat gesagt…

Liebe Jasna!
dieser Beitrag ist stark - so wie Du mir überhaupt in letzter Zeit besser gefällst. Du scheinst befreit von Ballast, aber auch von so einern Strenge, die Dich nun menschlicher, aber keinesfalls weniger idealistisch erscheinen lässt. Ja, Hamburg ist gut für Dich - so wie alles gut für Dich ist, was gut für Dich ist. Bleib bitte auf diesem Weg - oder verlass ihn auch mal. Ich wünsche Dir Gottes segen und das Vertrauen darauf, dass Du immer ans Ziel kommst...weil Du tief in Dir weisst, dass JASNA längst da ist.

Liebe Grüße - einer, der es GUT mit Dir meint.

Anonym hat gesagt…

Liebe Jasna,

ich finde das was Du so wahrnimmst,
was in Dir vor sich geht, wunderbar.

Das ist m. E. der wunderbare Weg zur
Erfüllung der Inschrift von Apollotempel
in Delphi: „Erkenne dich selbst“ (lächeln).

Denn, um zu WERDEN wie man SEIN will
muss man zuerst erkennen wie man jetzt
ist und sich so annehmen (mit Licht und
Schatten, armer Schatten, niemand will ihn
haben).

Also, „ich bin eben so“ (z.B. „ich bin ein
Löwe – Aszendent, ich darf so sein“)!!!
Punkt! (dann lange gar nichts)!
„Ändern tue ich das dann wenn ICH es
für richtig halte“. „So“!

Klingt trotzig, aber es ist zunächst nötig
und wichtig sein SO – SEIN zu verteidigen,
denn es hat sehr wichtige Gründe warum
man so ist wie man ist!!!

Einer der Gründe ist dass die Welt so einen
Menschen, wie Du es bist, unbedingt braucht.

Ein anderer Grund ist, dass man sein SO-SEIN
sich verdient (Karma), erwählt oder erschaffen
hat und sich durch herrlich anstrengende Arbeit
(z.B. Nebenübungen, Rückschau…) neu
erschaffen oder umgestalten kann…
Das sind doch großartige Aussichten.

Ja, die Identifikation (Übereinstimmung mit etwas
oder jemand, oder wer und wie ist die Welt?) ist
meiner Erfahrung nach eigentlich OK, solange
ich es will und mir dessen bewusst bin und
mich auch dann wieder lösen kann, dann fühlt
sich das wie ein rhythmischer Tanz an.

Und Identität (Übereinstimmung mit sich selbst
oder wer bin ich?) ist wie ein wieder zurück zu
mir kommen (Heim), von der Identifikation zur
Identität…

O, mir fällt dazu ein wunderbarer Spruch den ich
von Manfred (einen Freund) bekommen habe:
„Wer sich an andere hält, dem wankt die Welt.
Wer in sich selber ruht steht gut“!



Viel Glück und Alles Liebe

Anthro - Mum