Seelenkalender

Fünfte Dezember-Woche
29.12. - 04.01.

An Geistesoffenbarung hingegeben
Gewinne ich des Weltenwesens Licht
Gedankenkraft, sie wächst
Sich klärend mir mich selbst zu geben
Und weckend löst sich mir
Aus Denkermacht das Selbstgefühl

(CLICK!)


Monatstugend

21.12. - 01.02.
MUT wird zu ERLÖSERKRAFT

Sonntag, 25. Januar 2009

Diskretion



(Verschwiegenheit)
wird zu Meditationskraft


Begrenztes sich opfere Grenzenlosem.
Was Grenzen vermißt, es gründe
In Tiefen sich selber Grenzen;
Es hebe im Strome sich,
Als Welle verfließend sich haltend,
Im Werden zu Sein sich gestaltend.
Begrenze dich, o Grenzenloses.


Grad ist mir eingefallen, dass ich den neuen Tugendmonat noch garnicht eingeleitet habe und da wird mir bewusst, dass ich wieder einmal (und das sogar ganz am Anfang dieses Tugendmonats) das genaue Gegenteil von einer diskreten Haltung eingenommen habe... Hhmm! (Vielleicht hat`s der ein oder andere bemerkt). Aber irgendwie habe ich kein Talent dafür Fettnäpfchen zu umgehen. Sie stehen immer so einladend vor mir und ich stampfe dann volle Kanne hinein. Nicht, dass ich beim nächsten mal drum herum gehen würde, neeein, ich nehme den nächsten dann auch noch mal gleich mit, weil`s so schön war. Aber gut… das schöne daran, dass man alles aufschreibt, was einen so bewegt (selbst wenn es die ewige nervige und selbige Leier ist), ist ja, dass man sich seine eigenen Verhaltensmuster leichter ins Bewusstsein rufen kann und folglich auch ändern kann. Natürlich muss man das nicht immer öffentlich machen bzw. sollte man dies vielleicht auch nicht immer öffentlich machen, aber irgendwie sind wir Weiblein ja so gepolt und daher muss ich an dieser Stelle auch mal ganz diskriminierend einwerfen, dass dieser Tugendmonat sehr empfehlenswert für uns Frauen ist, da Diskretion ja nun nicht gerade unsere Stärke ist, nicht wahr? Und das ist bekanntlich ganz besonders der Fall, wenn Frauen untereinander sind. Allerdings geht es bei der weiblichen Geschwätzigkeit (entgegen der männlichen vorherrschenden Meiniung) ja nicht unbedingt um die Lästerei oder Projektion an sich, sondern vielmehr darum Erkenntnisse aus den Erfahrungen anderer Menschen zu ziehen….
(so, jetzt lasst diesen Satz mal sacken)

…also mal ehrlich, wenn DAS jetzt keine gute Ausrede war für Geschwätzigkeit, hhmmm??

Aber zurück zum Thema: Ich erfahre beim Schreiben oft, dass die eigentlichen "Perlen der Erkenntnis" (wie ich sie für mich dann erkenne) erst am Ende des Schreibens für mich erkennbar werden und die vorangegangene Geschichte demgegenüber dann sehr uninteressant und fast schon banal wirkt.

Aber dennoch muss ich sie durchleben oder erzählen oder aufschreiben, damit ich zu diesen Perlen gelangen kann. Es mag sein, dass das einfach so ein FrauenDing ist. Es ist ja auch so, dass Gespräche mit dem Vorsatz "Lass uns drüber reden" oft so verlaufen, dass sie sich im Kreise drehen und im Grunde lediglich das destruktive Wühlen in den eigenen und fremden Wunden (bzw. Emotionen) zum Ziele haben. Aber das wirklich destruktive daran ist, dass die meisten Gespräche einfach OHNE wirkliche Erkenntnis oder Lösung enden. Nicht das ihr mich missversteht… ich liebe es eine Frau zu sein und vor allem liebe ich es geschwätzig zu sein, aber wie so Vieles, ist auch Geschwätzigkeit mal zu relativieren.

Die Diskretion im Sinne einer Tugend verstehe ich als die Beschränkung der Gespräche auf das Wesentliche, auf die sog. Perlen der Erkenntnis und keineswegs so, dass Gespräche im Allgemeinen nicht stattfinden sollten. Oder anders gesagt, das WER, WIE, WO und WAS wird ausgespart und das DAS und das ES verbleiben als meditative Errungenschaft.

Übrigens ist mir aufgefallen, dass ich AUTHENTIZITÄT oft mit Geschwätzigkeit verwechsle bzw. gleichsetze bzw. voneinander abhängig mache(ein bisschen übertrieben gesagt).

Aber ganz ehrlich… das wird ein echt harter Übungsmonat ;-)
Ich hoffe ich bekomme das hin.


...

2 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Liebe Jasna,
wie diskret sollten wir denn sein? Also wenn mir was anvertraut wird, ist es für mich selbstverständlich es für mich zu behalten...allerdings kann mich das auch belasten... ansonsten was mich betrifft polter ich trotzdem verbal... da muss ich auch aufpassen den anderen damit nicht zu verletzen....vielleicht zwei mal nachdenken, sacken lassen und dann sehen was übrig bleibt... Fettnäpfchen sind überall aber wenn ich sie nicht betrete, kann ich auch nichts erfahren...

Wisse alles was du sagst aber sage nicht alles was du weisst.

*psscht* ick wees nämlich jar nüscht..wenn ich denke, ich weis es, ist es schon nicht mehr wahr.
Im Prinzip ist die Unterhaltung Enwicklung.
Lieben Gruß
JANET

Jasna Caluk hat gesagt…

Liebe Janet,

ich denke die Tatsache, dass "Diskretion" eine Tugend und somit eine positive Charaktereigenschaft bzw. Fähigkeit ist, die man sich im Leben erwerben oder antrainieren muss, bedeutet für mich, dass ich immer wieder abwegen muss, WIE ich diese Tugend in die Tat umsetze.
(Dazu muss ich vielleicht auch ersteinmal erfahren, wie man`s eben NICHT macht, hmm :-))

Denn im Führen von Dialogen werden ja all die gelesenen, erfahrenen oder geschriebenen und auch BEOBACHTETEN Erkenntnisse mit LEBEN durchdrungen und es entsteht Bewusstseinserweiterung und Synchronizität, (Verbindungen).

Das sollte man nicht mit Diskretion verwechseln.

Grundsätzlich meine ich, dass der Umgang auch mit dieser Tugend eine Art KUNST ist und wir mit unseren eigenen Abwägungen jonglieren müssen, denn Diskretion geht meiner Ansicht nach darüber hinaus, ob mir jemand erst sagen muss, dass ich "ES" nicht weitersagen soll. Es geht auch darum, selbst ein Gefühl dafür zu entwickeln.

Wir reden miteinander und wir haben alle unsere eigenen innewohnenden Meinungen zu anderen Menschen. Diskretion bezeichnet daher NICHT NUR die Verschwiegenheit über etwas das mir anvertraut wurde, sondern bezeichnet auch die Verschwiegenheit über MEINE SICHT auf einen Menschen, in der Äußerung einer dritten Person gegenüber.

Und als allgemein gültige Faustregel geht es bei der Diskretion um die Verschwiegenheit allem gegenüber, das das Persönliche betrifft.

So empfinde ich zB diesen Satz:
"Begrenztes sich opfere Grenzenlosem"
als Steiner`s meditative Errungenschaft einer, sich aus persönlichen, gelebten und erlebten Geschehnissen heraus entwickelten GeistesFRUCHT, die unsererseits wiederum individuell gelebt, erlebt und weiter zu entwickeln ist und mit Leben zu durchdringen ist.

So, ich weiß jetzt auch nicht so recht, ob ich verstehe, was ich da geschrieben habe...

Wie war das?? Wenn du denkst Du denkst, dann denkst Du nur Du denkst...!?!?

Liebe Grüsse
Jasna