Seelenkalender

Fünfte Dezember-Woche
29.12. - 04.01.

An Geistesoffenbarung hingegeben
Gewinne ich des Weltenwesens Licht
Gedankenkraft, sie wächst
Sich klärend mir mich selbst zu geben
Und weckend löst sich mir
Aus Denkermacht das Selbstgefühl

(CLICK!)


Monatstugend

21.12. - 01.02.
MUT wird zu ERLÖSERKRAFT

Freitag, 27. Februar 2009

Verschwiegenheit oder Geschwätzigkeit?




Laotse sagt:
“Verantwortlich bist Du nicht nur für das, was Du tust, sondern auch für das was Du nicht tust.”


Unter TUN kann ja auch das Sprechen fallen, also mit jemandem Sprechen oder jemandem etwas sagen, oder? Ich möchte manchmal jemandem sagen, was ich denke, dass ihn weiterbringen könnte oder was ich sehe, dass ihm seinen Weg irgendwie steiniger macht, aber ich traue mich nicht, weil es als eine Art Einmischung verstanden wird. Und manchmal hat man einfach ja auch kein Recht, sich in das Leben und die Lebensweise anderer Menschen einzumischen. Also wenn ich also das Gefühl habe, dass jemand mit Schritten in eine andere Richtung besser und leichter fahren würde, soll ich das demjenigen dann sagen oder nicht? Schließlich könnte ich mich ja auch auf den göttlichen Plan verlassen, dass eben die Welt auch ohne Jasna`s zutun und ohne Jasnas Kommentaren weiterläuft und sogar auch noch sehr sehr Gut.


Genau DAS habe ich jetzt mal versucht. Dann ist es aber dazu gekommen, dass mir diese Person irgendwie ständig in meinen Träumen erscheint, die ich für mich irgendwie auch deute. Aber vielleicht deute ich hier auch einfach nur meine eigenen Projektionen hinein. Andererseits ist es doch auch so, dass Ich Du bin und Du Ich bist, oder? Warum also sollte ich dieser Person nicht meine Beobachtungen zumuten? Weil ich huntersiebenundsechzig Mal meine Motive hinterfrage und die Notwendigkeit meiner Einmischung und mir auch die Konsequenz meiner Einmischung gedanklich durchspiele. Schließlich soll diese Einmischung im Ergebnis ja immer zu etwas Gutem werden.

Andererseits da kommt mir sogleich wieder dieser Satz hier in den Sinn:
(Ich bin] ein Teil von jener Kraft, die stets das Böse will und stets das Gute schafft. [...] Ich bin der Geist, der stets verneint - und das mit Recht, denn alles, was entsteht, ist wert, daß es zu Grunde geht.“

Was also ist, wenn ich daher gehe mit dem Willen das Gute zu schaffen? Was wird entstehen? Das Böse? Wird das zwangsläufig tatsächlich so enden?
Was also soll man tun?

Eine Person erschient mir im Traum und ich sehe diese Person, wie sie auf einer Bühne steht und einen Vortrag oder ähnliches vor einem Publikum hält. Ich sehe die Menschen nicht, vor denen diese Person spricht, weil ich aus meiner Perspektive heraus im Publikum sitze, dh in der Menschenmenge und zu dieser Person auf die Bühne empor schaue. Ich weiß auch nicht, worüber diese Person spricht, denn ich höre ihre Worte nicht. Ich weiß und fühle aber, dass es für die Zuhörer wichtige Informationen sind, die sie bemüht ist mit viel Liebe und sanftmütiger Eindringlichkeit an die Zuhörer zu vermitteln, denen ihre Worte sehr sehr wichtig sind und heilsam. Ich höre aber die Worte nicht. Immer, wenn ich von dieser Person träume, dann fühle ich ihre Liebe und so Vieles, das sie zu geben hat, aber ich kann sie einfach nicht hören.

Projiziere ich vielleicht etwas in diese Person von mir hinein? Soll ich dieser Person von meinem Traum erzählen? Wenn Du Ich bist und Ich Du bin, wo ist dann in einem solchen Traum die Grenze? Ich sehe schließlich NICHT Jasna dort stehen, sondern sie, diese Person.

Vielleicht gibt es diejenigen, die ihre Aufgabe darin sehen, barfuss durch die Hölle zu marschieren, einfach nur um jeden Winkel und jede Ecke der Hölle kennenzulernen, um auch andere aus dieser Hölle befreien zu können, nur deshalb um anderen den Weg aus dem Labyrinth zeigen zu können… einfach nur deshalb. Oder vielleicht ist das auch sehr sehr überheblich.

Andererseits so viel Unbewusstes, das in allen Begegnungen von Menschen mitschwingt, ist ja nicht aus der Welt, sondern existiert weiter. Dieses Unbewusste nennt CG Jung die Akasha Chronik oder auch das Morphogenetische Feld, das die gesamte Menschheit umspannt. Auch Weltenseele wird es genannt. Ausgehend davon, dass dieses unsichtbare und unbewusste als geistiges Wesen mehr Wirkungskraft besitzt als dasjenige, was wir meinen mit unseren 6 Sinnen wahrzunehmen, ist es doch äußerst verhängnisvoll, diesem Wesen des Unbewussten, die Kontrolle über unser Handeln zu übergeben, oder? Kann es nicht so sein, dass die Akasha Chronik zu Parallelwelten erwächst und von all dem unbewussten immer mehr genährt wird? Wobei unbewusst ja nicht immer “negativ” im herkömmlichen Sinne bedeuten muss.


Das alles beantwortet aber immer noch nicht die mir selbst gestellte Frage:
Also soll man sich einmischen und seinen Senf dazugeben oder nicht, ausgehend davon, dass man die folgenden Sätze als absolute Wahrheit empfindet?

Die Welt ist im Mir!
Ich bin Du und Du bist Ich!
Es ist nicht mein Problem sonder DAS Problem!

Und natürlich:

“Verantwortlich bist Du nicht nur für das, was Du tust, sondern auch für das was Du nicht tust.”

Vielleicht werfe ich einfach eine Münze :-)






(Ich weiß auch nicht, was das Bild mit dem Text zu tun hat, aber irgendwie hat es mit dem Titel zu tun, oder der Vereinigung der männlichen und weiblichen Kraft oder so. Jedenfalls ist das einfach ein echt schönes Bild finde ich und passt gerade)








...

10 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Hallo meine Liebe : )
... Projiziere ich vielleicht etwas in diese Person von mir hinein? ...
Vielleicht ist es ja umgekehrt. Du projizierst nicht hinein, sondern Du stellst sie heraus.
Wenn unsere Persönlichkeit etwas für sie Wesentliches nicht annehmen kann, so trennt sie. Erst über den inneren Beobachter kann sie das Spiel des Lebens erkennen. Angst gehört zum «Theater» der Persönlichkeit: Angst nicht geliebt zu werden, Angst zu verletzen, Angst usw..
Mut gehört zur Individualität. Sie handelt, weil sie handeln will oder eben nicht will und sie weiß, dass sie dafür die Verantwortung trägt, so oder so. Die Individualität will nicht geliebt werden. Sie liebt. Sie wird auch weiter lieben, wenn das Gegenüber alle Geschütze auffährt. Wenn unsere Persönlichkeit aber noch Schutz braucht, können wir (unsere Persönlichkeit mit ihren Projektionen) uns zurück ziehen, bis die Individualität in uns so stark ist, dass sie den nötigen Mut aufbringen kann. Das ist das Spiel des Lebens.
Dein Pärchen oben als Bild ist für mich das Urbild für die Getrenntheit. Die Botschaft ist: ERKENNE das Gute und das Böse, resp. erkenne die Getrenntheit oder die Verbindung einer Sache. Neigt sie in dem, wie sie sich verhält zum Guten oder zum Schlechten? Handle oder lass es. Was hast Du zu verlieren als Individualität? Nichts. Als Persönlichkeit? Nur die Spiegelungen der Teile, die wir herausgestellt haben.
Herzlich
Monika

Jasna Caluk hat gesagt…

Danke für Dein ausführliches Feedback. Ich greif einfach mal nur das auf, was mir besonders ins Auge gefallen ist:

„Mut gehört zur Individualität. Sie handelt, weil sie handeln will oder eben nicht will und sie weiß, dass sie dafür die Verantwortung trägt, so oder so. Die Individualität will nicht geliebt werden. Sie liebt. Sie wird auch weiter lieben, wenn das Gegenüber alle Geschütze auffährt.“

Ich glaube, dass ich das, was Du hier schreibst sehr gut verstehe und auch fühlen kann. Aber ich frage mich hier grad mal nach dem Ausdruck von Mut. Warum soll es immer etwas mit Mut zutun haben, aller Welt seine Ansichten und Gedanken mitzuteilen, wenn sie etwas mit der anderen Person zu tun haben? Gerade weil ich mir als Individualität darüber bewusst bin, dass mir nichts passieren kann, habe ich umso mehr die Aufgabe, mir über mein Handeln und seine Konsequenzen Gedanken zu machen. Für mein Empfinden hat es manchmal eher etwas mit Mut zu tun, nicht zu handeln. Aber eben darüber bin ich mir immer im unklaren. Und JA, sicherlich kann ich dieses Hin- und Herabwegen auch gänzlich als eine Art Spiel betrachten, was ich irgendwie auch tue. Was bleibt mir anderes übrig. Kopf oder Zahl.

Was die Träume angeht, so wurde mir gesagt, dass diese eigentlich immer nur mit der eigenen Persönlichkeit zu tun haben und diejenigen Personen, die in einem Traum auftauchen IMMER nur als Spiegel für die eigene Teilpersönlichkeit stehen, was bedeuten würde, dass eben diese Person aus meinem Traum zwar das Gesicht einer mir bekannten Person trägt, jedoch eine Teilpersönlichkeit in mir widerspiegelt. So jedenfalls werden Träume wohl aus anthroposophischer Sicht gedeutet, nach den mir erteilten Infos.

Das würde aber die Theorie der Synchronizität wiederum in Frage stellen bzw. im konkreten Fallbeispiel erst zu einer Erklärung führen.

Was Wo und Wie sind wir miteinander verbunden? Sind es unsere Seelen, unsere Geister, unsere Persönlichkeiten oder Individualitäten?

Was bedeutet Seelenverwandtschaft in diesem Zusammenhang? Muss dieses Gefühl der Seelenverwandtschaft unbedingt etwas mit einer gemeinsamen (karimschen) Vergangenheit zu tun haben oder ist sie nicht überhaupt erst etwas, das durch eine gemeinsame und verbindende Gegenwart und Zukunft entsteht?

Es gibt sicherlich viele Antworten auf meine Frage, aber ich brauche es einfach sehr und halte es auch für wichtig, diese Antworten auch selbst in mir zu fühlen und nicht nur zu lesen. Daher sorry, wenn meine Fragen sich immer wieder wiederholen.

Liebe Grüße
Jasna

Anonym hat gesagt…

Liebe Jasna
Vieles vermischt sich noch für mein Verständnis.
z.B.: Kopf oder Zahl...
Hier überläßt Du es eben wieder jemand anderem die Entscheidung zu fällen. Entschuldige, wenn ich das jetzt einfach so sage. Kopf oder Zahl zu «wählen» braucht Mut. Schweigen oder reden zu «wählen», braucht Mut. Es ist ein ganz bewusster Schritt. Wer wählt denn für Dich, wenn Du die Münze hochwirfst?? Ich meine, es ist Dein Unterbewusstsein. ES ins Bewusstsein zu holen, hat eine andere Qualität. Ersteres neigt eher dazu, ES dem Schicksal zu überlassen, weil ich (Persönlichkeit= das Abgespaltene) die Verantwortung dem Schicksal übergibt, aber Schick-sal kann nur das zurückschicken, was Du «unbewusst» gerufen hast. Beim «bewussten» Entscheiden übernimmt ich die Verantwortung fürs Tun. Heißt aber noch lange nicht, dass «ich» den Überblick hat. Hat ich den Überblick, dann weiß ich auch, was auf ich zukommt.

Das mit der Persönlichkeit herausstellen: Teile, die ich von seinem Bewusstsein abspaltet, stellt es heraus. Es trifft diese eigenen Persönlichkeitsanteile im Außen. So sehe ich das. Sie tragen dann nur andere «Masken» und spielen wieder ihr Theater «als Spiegel» für uns (der zerbrochene Spiegel). Wenn die Anthroposphen zum gleichen Schluss kommen, so freut mich das. Jedenfalls bin ich durch intensives Studium unabhängig davon zu diesem Schluss gekommen.

...Was Wo und Wie sind wir miteinander verbunden? Sind es unsere Seelen, unsere Geister, unsere Persönlichkeiten oder Individualitäten? ...
Banal gesagt, wenn alles aus Nichts und allem besteht, ist Nichts und Alles auch mit allem verbunden. Das befriedigt wahrscheinlich aber nicht das, was Du fragen willst. Es ist eben essentiell wichtig zu verstehen, was ist Geist, was ist Seele, was ist Individualität und was ist Persönlichkeit. Genau das versuchte ich in meinem Blogbeitrag mitzuteilen. Den Text müsste man eigentlich meditativ durchgehen, Abschnitt für Abschnitt. Vielleicht sollte ich das tatsächlich auch einmal ausführlicher noch beschreiben. Was da steht, füllt ja sonst Bücher. Mir ging´s um die Übersicht. Die habe ich so dargestellt noch nirgends gefunden. Aber zu meiner großen Überraschung teilt der Dalai Lama im Vorwort «Das tibetische Totenbuch» genau diese Unterscheidungen von Persönlichkeit und Individualität mit. Das hatte mich zutiefst berührt. Mit dem Thema muss ich sich auseinander setzen, sonst dreht es sich nur im Kreise. Aber wie gesagt: was heißt muss? Will ich oder will ich nicht. Auch das braucht Mut.

Also: Wenn Geist – ALLES und NICHTS in Einem – der Ursprung/Ursache ist und der sich manifestieren will, braucht er als «Klebstoff» die Seele (Beziehung). Unter Beziehung verstehe ich, Geist – ALLES und NICHTS – steht in Beziehung mit ALLES und NICHTS. Da Geist diese Beziehung eingeht, ist es schon getrennt vom Geist und zugleich durch die Beziehung verbunden, also doch nicht getrennt. Es ist sehr schwierig, das in Worten auszudrücken, denn wie kann ich sozusagen 4dimensionales auf 2dimensionales bringen. Nicht nur das, wie bringe ich sozusagen die zwei Gesichter Gottes unter einen Hut. Da wird das Ganze noch komplizierter. – Geist ist also die Beziehung mit der Seele eingegangen (sehr banal ausgedrückt). Wenn der Geist sich weiter manifestiert, also über den Seelenbereich herausgeht, so zieht er aus der Materie die Elemente an, um Geist zu materialisieren. Materie aber selbst ist ursprünglich Geist. IST GEIST – Materie IST das zweite Gesicht Gottes. Auch hier ist NICHTS und ALLES in Einem. Hier lohnt es sich, über den Januskopf zu forschen.

Synchronizität: Wenn ich auf der gleichen «Geisteswelle» reite, fühlt Seele sich verstanden, aber sie ist immer noch nur Teil und nicht das Ganze. Seelenverwandtschaft geht für mich in diese Richtung. Sie erleichtert eine Beziehung, kann aber die Beziehung zum Ganzen auch lähmen, weil sie (für mich) einschläfernden Charakter besitzt und damit auch eine Falle ist. Das Aufwachen «kann» verhindert werden. : )

Oder ich wacht aus einem «Traum» auf und merkt, dass es doch nicht der Seelenpartner, sondern nur der eigene Spiegel war, aber das ist der Seelenpartner ja auch.
Herzlich
Monika

Jasna Caluk hat gesagt…

Danke liebe Monika,

für Deine ausführliche Beschreibung. Und bitte entschuldige dich nicht. Für mich ist es sehr sehr wichtig zu erfahren, wie meine Worte und Wahrnehmungen nach Außen wirken, weil ich zwar bemüht bin eine klare Wahrnehmung von mir zu bekommen, es aber einfach nicht immer kann. Irgendwo komme ich an die Grenze in der klaren Wahrnehmung auf meine Ja, ich würde sagen Persönlichkeit (sie ist ja auch begrenzt). Ich sehe mich immer noch in einem Prozess und ich stelle mir immer wieder dieselben Fragen und werden in meinem Leben aber vor allem auch immer mit diesen Spiegelungen konfrontiert, wo es so scheint, dass sich Menschen in ihren Ideen von… verrennen. Das spiegelt auch mich. Ich glaube wir alle haben diese sehr sehr romantischen Vorstellungen Ideen und auch Hoffnungen von einer Verbindung zu anderen Menschen, zu Seelen, zum Ganzen. Das kommt aber eher dem Wunsch nach einem unsterblichen Leben auf der Erde gleich, einem Dasein als Highlander quasi, das weder erträglich noch erstrebenswert ist. Und dennoch scheint es, als würden wir alle danach streben. So jedenfalls nehme ich das sehr häufig unter Menschen war (auch bei mir selbst immer mal wieder).

Aber ebenso empfinde ich auch auf jeden erfüllten (äußeren) Wunsch, den nächsten folgen. Es nimmt ja nie ein Ende. Alles begrenzte zieht nach sich die Weiterführung, das immer weiter, immer mehr, das Endlose… Das Begrenzte verlangt nach dem Grenzenlosen, was aber auf der Ebene des Begrenzten natürlich niemals vollkommen erfüllt werden kann. Und obwohl ich das weiß und es mir total und komplett einleuchtet, lebe ich oft einfach immer noch dieses Streben des Begrenzten nach dem Grenzenlosen. Das ist zuweilen recht quälend. Ich muss diese Entscheidung einfach immer wieder und täglich treffen, dieses Streben zu transzendieren auf eben das Höhere, auf dasjenige, das eben grenzenlos ist. Keine leichte Sache. (DIE EINHEIT wird der nächste Titel für ein Bild).

Ehrlich gesagt empfinde ich diese Seelenverwandtschaft so, dass wir uns alle immer ein Stück weit begleiten und solange wir dieses Stück gemeinsam miteinander gehen, uns mit den gleichen Themen beschäftigen, ist es auch so, dass wir tatsächlich zu gleichen Zeiten dieselben Dinge denken, dieselben Erkenntnisse vielleicht sogar erlangen und dieselben Empfindungen zu …. haben. Und je höher sich diese Gemeinsamkeiten entwickeln, desto höher ist auch diese Art von verbindender Frequenz, auf der wir uns begegnen… eben wie ein Pyramide.

ABER, was für mich sehr interessant zu beobachten ist in diesem Zusammenhang ist, dass ich plötzlich auch Menschen begegne mit denen ich ebenfalls auf dieser Wellenlänge bin (und manche kenne ich oberflächlich schon seit Jahren), die sogar in letzter Zeit ähnliche Erfahrungen und Erlebnisse hatten, wie ich, die aber in der Vergangenheit völlig unabhängig von meiner Person (Körper, Seele) waren… und schwups so scheint es, existiert eine tiefe Verbindung auf sehr hohem Niveau. So erscheint es mir, dass es sich hier um eine Art Resonazfeld handelt, das innerhalb der eigenen Entwicklung sich vernetzt, und zwar nicht nur hier in dieser Internet-Kommunikations-Gemeinschaft. Quasi überspannt ein Bewusstseinsnetzwerk das “kollektiv unbewusste Feld”. Das ist jedenfalls mein empfinden zuweilen.

Und ich stelle auch hier immer wieder fest, dass fast alle Menschen (wie auch ich natürlich), die sich mit Spiritualität intensiv beschäftigen auf der Suche nach einer Art Einheitserfahrung sind, die geprägt wird von soo unendlichen Vielen äußeren Vorstellungen und Einflüssen ZU dieser Einheit. Also was auch immer ich (Jasna) meine als Einheit erfahren zu haben und ich glaube das ich das habe, ich merke auch, dass dennoch immer wieder durch weitere Literatur oder durch andere Erfahrungsbeschreibungen ich mich frage, ob es tatsächlich DIE wahre Einheit war, die ich erfahren habe. In so vielem finde ich mich deutlich wieder aber in so Vielem finde ich mich so gar nicht wieder. Alle Beschreibungen, die in Richtung der LEERE gehen fühlen sich für mein Empfinden sehr wahr und stimmig an und ziehen mich. Und anderes wiederum, das mit Engeln und Mythen zu tun hat mit Zukunftsvisionen, ist wieder so weit entfernt und erscheint einfach wie ein Kinofilm in mir. Aber es erscheint.

Und es ist so, dass mich tatsächliche vieles, was auf dem Markt ist einfach nur abschreckt und ich auch vielem aus der Esoszene eher skeptisch gegenüber stehe.

Mich ziehen Worte der Klarheit. Dahin strebe ich… Zur Klarheit und zur Leere, auch wenn das Wort Streben eigentlich wieder falsch gewählt ist, aber so ist es eben, das unangestrengte und streblose Streben, oder so ähnlich.

Ich träume in letzter Zeit viel und intensiv von anderen Menschen und OK, jetzt entscheide ich einfach mal, absolut davon auszugehen, dass das alles NUR mit mir zu tun hat.

Ich finde es sehr wichtig in diesen Dialogen hier wirklich in die Tiefe zu gehen, selbst wenn uns Dinge, die uns in dieser Tiefe begegnen völlig absurd und auch peinlich erscheinen (und ehrlich gesagt ist mir schon ziemlich vieles sehr peinlich, was ich hier so schreiben, jedenfalls dann, wenn ich mich so vollkommen damit identifizieren würde). Ich würde meinen, dass der Weg zu Bewusstsein im Grunde erst durch den Schlamm des Unbewussten führt. Geht es auch ohne diesen Weg?? Diese Frage beschäftigt mich sehr.

Selbst ein Guru, der vor vielen Menschen sitzt und seine Wahrheiten zu berichten weiß, spiegelt ja nur den Lehrer in den Schülern wider, der sich in dem Moment aber noch im Labyrinth des Unbewussten befindet. Können Lehrer mehr tun als Informationen weiterzugeben und als Spiegel zu dienen? Ich glaube nicht. Das “gefühlte” oder “empfundene” Durchdringen aller Weisheiten wird nur der Schüler ALS Lehrer vollbringen können, oder? Yep!

Ich werde Deinen Text noch mal genauer lesen. Er ist großartig und fordert. Das ist gut. Danke dafür.

Ich umarm Dich
Jasna

PS: Und schon mich nicht in Deinen Antworten. Du schonst da einfach nur mein Ego. Das braucht keine Schonung. Dafür bin ich nicht hier.

Anonym hat gesagt…

1. ... “kollektiv unbewusste Feld” ...

2. .... Alle Beschreibungen, die in Richtung der LEERE gehen fühlen sich für mein Empfinden sehr wahr und stimmig an und ziehen mich. Und anderes wiederum, das mit Engeln und Mythen zu tun hat mit Zukunftsvisionen, ist wieder so weit entfernt und erscheint einfach wie ein Kinofilm in mir. Aber es erscheint. ....

Vielen Dank Jasna.
Du erscheinst mir jetzt viel klarer.
Zu 1. Das «Kollektive Unbewusste» ist ein Psychobegriff von Jung, mit dem ich so meine Mühe habe. Das universelle Bewusstsein/Geist ist nur für die Persönlichkeit nicht zu durchschauen, weil in ihr nur die Verstandeskräften wirken können. Nimmt der Mensch die Rolle des inneren Beobachters ein (auf einer höheren Ebene ist es die Position des Gewahrseins), so kann der Mensch sehr wohl Einsicht in das universelle Bewusstsein bekommen: Sobald eine Idee, ein Verstehen, ein Erkennen usw. stattfindet, hat die Persönlichkeit – durch die Vermittlertätigkeit der Individualität – die Möglichkeit, DIES zu be-greifen. Dazu muss im Hirn aber die Vernetzungsmöglichkeit erst geschaffen sein. Eine Idee, die im Hirn auf «keinen fruchtbaren Boden» trifft, kann nicht be-griffen werden. «ES» kann nicht «funken», weil z.B. der Energielevel nicht entsprechend ist.
Gegen solche «Kurzschlüsse» ist unser Hirn sozusagen gesichert. – Für mich ist das ein hoch interessantes Gebiet und ich liebe es, da zu forschen.

Zu Punkt 2. Hier berührst Du ein Thema, das für mich im Moment genauso hoch interessant ist. Thema: LEERE. Ganz unverbindlich streifst Du am Schluss das «Scheinen». LEERE und LICHT (SCHEINEN) gehören zusammen. Hier gehört wieder etwas zusammen, was ich noch nicht ganz zusammenbringen kann. Forsche aber. LICHT scheint mit Liebe zusammen zu hängen und LEERE mit Willen. Geist wäre hier dann wieder der verbindende Teil. Die LEERE zu erleben bereitet mir wenig Mühe. Aber jedes Mal, wenn ich vor dem Licht stehe, kann «ich» noch nicht so schnell eintauchen. Dieses Eintauchen kann ich erleben, wenn ich «krank» bin. Sobald ich in die «Herzkräfte» eintauche, werde ich sehr schnell gesund. Eintauchen kann ich ebenfalls, wenn ich meditiere und bewusst auf die Herzebene gehe. Das ist aber noch nicht Selbst-verständlich.

3. ... Aber ebenso empfinde ich auch auf jeden erfüllten (äußeren) Wunsch, den nächsten folgen. ...

3. Das hat wieder mit der Bindungskraft der Seele mit der Materie zu tun. Die Persönlichkeit verbindet diese beiden Bereiche. Da Persönlichkeit immer nur den Teil, resp. seine Teile repräsentiert, kann sie gar nicht anders, als «wünschen» ganz zu sein. Sie ahnt die Ganzheit, ist aber noch nicht «da». Die Individualität «weiß» aber um die Ganzheit, weil sie der Verbindungsteil zwischen Geist und Seele ist. Über den inneren Beobachter kann ich allerdings dieses Spiel lernen zu durchschauen. Die «Hirnwindungen» dieses Wünschens gilt es zu kappen. Die Persönlichkeit nährt diese «Bahnen», indem sie diese mit dem gleichen Wunsch-Denken ständig füttert.
: )

Liebe Umarmung
Monika

Jasna Caluk hat gesagt…

Liebe Monika,

noch mal danke! Ich muss mir Deine Kommentar immer öfters durchlesen. Sie fordern mich sehr. Aber ich möchte gar nicht über sie nachdenken, sondern ihnen vielmehr einen Raum IN MIR geben und sie mit LEBEN in mir erfüllen. Das ist so meine Art des meditativen Lesens.

Aber nun zur Sache:

“ Dieses Eintauchen kann ich erleben, wenn ich «krank» bin.“
Diesen Satz finde ich extrem interessant. Was verstehst Du unter „krank“? Nur eine physische Krankheit oder auch seelisches Unwohlsein? Bei mir ist es nämlich so, dass ich Gott sei dank eine sehr gute Konstitution habe und nicht oft krank bin. Das Einzige, was mir zu schaffen macht in Bezug auf den Körper, ist meine Gier und gewisse Süchte, die da mit einhergehen und dann kurzfristig zu körperlichen Beschwerden führen. Und hier merke ich auch immer wieder, dass es mir schon so richtig schlecht gehen muss, ich mich seelisch am Rande des Abgrunds befinden muss, um die Kraft zu bekommen, in mir zu handeln.

Ich habe zwei große Mankos. Mir fehlt es an Disziplin und an Konzentration. Und immer dann, wenn mich diese beiden Handikaps in mein seelisches Leid führen, Ablenkung nicht mehr möglich ist und ich mich komplett schlecht fühle, ERST DANN bekomme ich die Kraft aufzustehen. Ich arbeite sehr daran, genau DAS zu heilen.

Und im Zusammenhang mit diesem meinem Erleben finde ich wiederum diese Deine Vermutung sehr nachvollziehbar: „LICHT scheint mit Liebe zusammen zu hängen und LEERE mit Willen.“ Mich zieht die LEERE, nicht weil ich die Fülle nicht lieben würde, aber weil ich mit der Fülle nicht umgehen kann. Ich habe Schwierigkeiten damit, die Fülle zu differenzieren, zu mäßigen.

Für mich ist es sehr wichtig das zu lernen.

Und mit Fülle meine ich alles (scheinbar) Schöne und alles (scheinbar) Hässliche, das man mit den Sinnen im Außen UND IN MIR (all die verschiedenen Stimmen in mir) aufnehmen kann. Es ist alles manchmal sehr schwer zu ertragen.

Und tatsächlich fühle ich mich manchmal in der Identifikation ALS dieses NICHTS einfach sicherer und wohler. Das habe auch festgestellt, wenn ich manchmal als „Anonym“ kommentiere. Es fühlt sich für mich irgendwie „freier“ an. Ich fühl mich viel wohler ohne Persönlichkeit. Es scheint, als ob alle Spiegelungen sich in diesem Feld auflösen. Persönlichkeitslos nehme ich den Spiegelungen und Projektionen ihren Raum bzw. ich eigentlich nehme ich diesen Raum NUR in mir. Andererseits habe ich auch festgestellt, dass das nicht Sinn meiner Entwicklung sein kann… das NICHTS zu SEIN. Sinn ist es das NICHTS zu integrieren, oder?
Das heißt die Vollkommene Identifikation mit dem NICHTS (oder wie Du sagst der Individualität) kommt ja auch wieder einer Flucht nahe, der Erdflucht, oder? Dasjenige, was zu integrieren ist, stelle ich quasi aus mir heraus. Ist wohl nicht sinnvoll.
Was meinst Du dazu Monika?

Ich begegne Menschen, die sooo enthusiastisch über das „Erwachen“ sprechen und aber ebenso wie Ich auch keinen rechten Umgang finden und wieder zurückfallen in Süchte und alles Wache und Sehende betäuben wollen, so, wie es mir auch geht. Und Betäubung kann da so vieles sein, halt alles, was ablenkt eben.

Aber vielleicht MUSS man manchmal eben auch TIEF SCHLAFEN um WACH zu werden und vor allem WACH zu bleiben??

Ich weiß immer noch nicht so recht ob ich Wach bin oder Schlafe! Ich habe das Gefühl ich bin zwischen den Welten und dreh mich viel zu oft viel zu sehr um mich selber.

Was ich brauche, ist eine Aufgabe, die all meine inneren Bewegungen verwandeln und die aber auch in meiner Situation als alleinerziehende Mutter zu bewerkstelligen ist. Diese Energie, die manchmal in mir ist und kein Ventil findet, mich schweben lässt, verlangt nach Erdung, nach Manifestation in die Materie glaub ich. Und wenn ich grad nicht weiß, wie ich das bewerkstelligen soll, verfalle ich in Süchte.

So, erstmal genug JasnaEgoZeug :-)

Liebe Grüße
Jasna

Monika Maria Neumeyer hat gesagt…

... Diesen Satz finde ich extrem interessant. Was verstehst Du unter „krank“? Nur eine physische Krankheit oder auch seelisches Unwohlsein? ...

Liebe Jasna
«krank» äußert sich bei mir praktisch nur noch als sehr starke Kopfschmerzen mit Übelkeit, aber ich muss nicht mehr erbrechen. Das geschieht, wenn ich zu lange meditiere oder mich nicht so ernähren kann, wie ich es brauche.

Seelisches Unwohlsein kenne ich auch. Da hilft mir Tonglen. Den Schmerz oder das Leid einatmen und beim Ausatmen in Liebe verwandeln. Mit jedem Ein- und Ausatmen mich ausdehnen, bis ich den ganzen Schmerz der Welt einatme und Liebe ausatme. Genauso kann ich das für jemand anders machen auch für eine Gruppe oder ein Land usw.. Ich nehme den Schmerz, das Leid, die Krankheit der anderen Person im Einatmen in mein Herzzentrum auf und strahle Liebe beim Ausatmen aus. Dann dehne ich es auf den Raum aus, auf den Ort aus, auf die Stadt aus, auf das Land aus, usw..
Gerade wenn ich verletzt worden bin von einer bestimmten Person, so mache ich das mit dieser Person und auch mit mir, sodass ich die «Resonanz» auflösen kann. Diese Übung wiederhole ich, bis jegliche Verletztheit in mir weg ist, sodass das «Buch» wieder unbeschrieben vor mir liegt.

... Ich habe zwei große Mankos. Mir fehlt es an Disziplin und an Konzentration ...
Kann ich gut verstehen. Der erste Schritt ist, dass Du ihn einfach machst. : )
Unser Hirn haben wir so konditioniert, dass wir immer wieder in die gleichen Bahnen trampeln. Die gilt es zu durchbrechen und ganz bewusst etwas zu tun. Beispiel: nimm irgend einen Gegenstand, den Du am nächsten Morgen dringend brauchst, beispielsweise den Autoschlüssel, (mach Dir am Anfang einen Zettel wo Du ihn hingelegt hast) und verstecke ihn sehr bewusst am Abend. Am nächsten Morgen konzentriere Dich, wo Du ihn hingelegt hast und hol ihn. Du wirst Dich wundern, wie diese Übung die Konzentration stärkt.
Zur Disziplin: Mache jeden Tag eine winzige Handlung zu einem ganz bestimmten Zeitpunkt. Diese Handlung soll eine solche sein, die Du überall ausführen kannst.

Die Leere, wie ich sie verstehe, hat für mich alles und nichts zum Inhalt. Das heißt alles Potential ist drin und auch nicht drin. Es ist für mich ein «Zustand» der wiederum kein »Zustand» ist. Wieder so was schwieriges. Zeit kommt da zum Stillstand. Danach ist es einfach später und wundere mich, wie die Zeit vergangen ist (beim Meditieren). : ) Hat mit Materiellem nichts zu tun, wobei Denken auch materiell ist, nur feinstofflicher.

Nach meiner Auffassung geht es in diesem Moment nicht um die Fülle oder Leere im Außen. Hier geht es nur um das Kultivieren der Sicht der Leere des inneren Beobachters. Im Gewahrsein verschmilzt diese Leere mit dem Licht. Gewahrsein ist mehr als nur die Position des inneren Beobachters einzunehmen.
Mein Tipp: Lass die Fülle Fülle sein. Auf der Persönlichkeitsebene der Fülle mit Leere zu begegnen bringt nur Frust. Hier herrscht Aug um Aug, Zahn um Zahn, sag ich jetzt einfach mal. Dem Unbewussten muss man mit der Individualität (die überpersönliche Ebene) in uns begegnen.

... Ins Anonyme gehen ... ist halt für mich auch so ein Abspalten. Darüber entscheidet jeder selber, hat natürlich einen ziemlichen Pferdefuss. Warum? Dein Beispiel: wenn ich erwache, aber einige Persönlichkeitsanteile noch nicht integriert habe, dann klafft etwas ganz gewaltig auseinander. Dann haben wir auf der einen Seite den Engel, der auf der anderen Seite extrem teuflisch reagieren kann. Alle Persönlichkeitsanteile, wie Geiz, Neid, Eifersucht usw.. sind ja dann nicht von heute auf Morgen weg. Die sind eben noch da. Deswegen soll man seine Persönlichkeit schon vorher in den Tugenden schulen. Auch hier, Willen ist gefordert. Sonst führt er ein Eigenleben. Er ist der unbewussteste Teil der Persönlichkeit. Nicht selten können Erleuchtete sehr tief fallen, denn schwarze Magie ist gleich neben der weißen. Auch das vergessen die meisten (gerade Anthroposophen). Solange wir verkörpert sind, sind wir auch mit diesen Mächten zusammen. Da ist kein Entkommen.

Drück Dich lieb
Monika

Anonym hat gesagt…

Liebe Monika,

Dieses Lied hat mich gerade zu Tränen gerührt, weil genau DAS dieser Weltschmerz ist, von dem Du sprichst. Das ist die Stimmung, die ich sehr stark IN Mir und auch im Außen wahrnehme. Was bleibt und was sicher ist, ist die Individualität, das höhere Selbst das Nichtfassbare… alles andere ist Lüge, Vergänglichkeit und dennoch suchen wir alle nach der Sicherheit und dem Unvergänglichen im Vergänglichen, in anderen Menschen in…..(was auch immer). Und es ist IMMER ein Lauf ins Leere. Und es gibt so viele Menschen, die all das auch absolut wissen, aber eben noch zu wenig fühlen. Dieses Wissen ist nicht mit dem Fühlen durchdrungen. So empfinde ich das. Und ich empfinde all diese Stimmungen und Sehnsüchte, die ich wahrnehme, nicht nur als meine, sondern es ist DAS Allgemeine, das sehr stark schwingt. Wie Du diese Meditation (Tonalen - hab ich noch nie gehört, empfinde ich aber grade als großes Geschenk) gerade beschrieben hast, finde ich ganz großartig. So eine Theorie hatte ich letztes Jahr für mich irgendwie herausgefunden, als ich mich selbst in dieser extremen Reinigungsphase befand und gerade erst diesen Blog hier eröffnet habe: Der Mensch als globales Globoli

http://anthrogrowingtruth.blogspot.com/2008/06/das-globale-globoli-also-ich-habe-ja.html

(das ist so witzig, das jetzt im Nachhinein nach so langer Zeit zu lesen. Ich war damals so ganz wo anders, als wie ich jetzt bin.)

Ich experimentiere und beobachte einfach auch noch mit mir selbst und in mir. Ins Anonyme zu gehen ist für mich einfach ein Experiment und ich tue das nicht, weil ich mich verstecken möchte. Es gibt kaum etwas, das ich von mir als Jasna nicht zeigen würde. Ich frage mich manchmal nur, ob es jetzt gerade notwendig ist das als Jasna zu tun. Was will Jasna damit erreichen, wenn sie Jasna ist. Viel zu viel, das mit Jasnas Persönlichkeit zu tun hat ist einfach oft sehr verfangen in den eigenen Begrenztheiten. Ich habe zB festgestellt, dass ich sehr schlecht mit Lob umgehen kann. Wenn mich jemand lobt, dann habe ich das Gefühl, ich müsste sogleich zeigen, dass ich dieses Lob nicht verdient habe, weil ich selbst weiß, dass in mir sehr sehr viele ganz unlobenswerte Eigenschaften vorhanden sind, wie Neid, Eifersucht, Gier usw. Umgekehrt jedoch ist Jasna auch gekränkt von Ignoranz, dh. dann wenn niemand das zu schätzen weiß, was ich tue, was ich gebe usw. Also meiner Persönlichkeit kann man es quasi nie Recht machen. Also ich denke, dass das natürlich vollkommen menschlich ist, ABER eben all dieses sogenannte Menschliche hindert dann irgendwann aber auch wieder die Entwicklung. Hat die Individualität aus Deiner Sicht eigentlich einen Namen? Nö, ne!

Es ist wichtig zu sich und zu seinen Unzulänglichkeiten zu stehen, seine Schatten, seine Wunden zeigen zu können, um sie umzuwandeln. Aber irgendwann geht es vielleicht auch darum für sich selber einen Umgang zu finden und die Notwendigkeit verschwindet, diese Schatten nach Außen zu zeigen. Andererseits stelle ich auch fest, dass sie immer wieder entstehen. Ich denke, dass ich über dieses und jenes hinweg bin und bemerke dann jedoch, dass ES mich doch wieder hinterrücks packt.

Ja, danke! Die guten und bewährten Nebenübungen werden mir immer wieder ans Herz gelegt und was mich hindert damit anzufangen ist die Tatsache, dass mir bewusst ist, dass ich es jetzt gerade nicht schaffen werde, das so durchzuziehen und deshalb fange ich gar nicht erst an. Auch wieder so eine hinterrücks-Strategie des Egos, gell! Es gibt für Jasnas Ego nichts Schlimmeres als “halbe Sachen”, Dinge anzufangen und sie nicht zu Ende zu bringen. Deshalb fange ich immer nur das an, was ich auch irgendwie zu Ende bringen kann. Ich sehe gerade ALL meine Teilpersönlichkeiten als Publikum zu diesem meinem Text hier schallenden Beifall klatschen.
Ich werde Nebenübungen einfach mal mit der “Gelassenheit” angehen.

„Nicht selten können Erleuchtete sehr tief fallen, denn schwarze Magie ist gleich neben der weißen. Auch das vergessen die meisten (gerade Anthroposophen).“

Und hier frage ich mich, ob das Erleuchtetsein oder Wachsein vor Magie (egal ob schwarz oder weiß, irgendwie scheint mir beides nicht wirklich rechtens zu sein) schützt. In meiner Heimat zB ist die Anwendung schwarzer Magie Gang und Gebe. In gesamt Ex-Jugoslawien wird das praktiziert. Aber da ich schon immer diese Gewissheit hatte, dass alles, was im Außen begegnet mit mir zu tun hat, sehe ich keine Notwendigkeit mich vor irgendetwas zu schützen, weil das dann so verstehe, dass ich mich auch vor einem Teil in mir versuche zu schützen, was ja auch wieder nichts mit Integration sondern mit Herausstellen oder Abspalten zu tun hat, oder? Ich empfinde so einen Selbstschutz irgendwie immer als eigenartig, denn wenn ich meine mich vor den Dunkelheiten, den Schatten (der schlechten Gedanken und Empfindungen anderer Menschen) schützen zu müssen, dann stell ich mich fast als Opfer dieser Schatten dar und es bedeutet: Alle anderen sind schlecht, nur ich bin rein und gut uns sauber. Wenn ich aber die Welt IN MIR sehe, dann bedeutet das auch, all das in mir anzuerkennen.

Vielleicht habe ich das alles irgendwie nicht so richtig drauf. Wo höre ich auf und wo fängt der andere an, wenn doch alles EINS ist. Mich vor Projektionen zu schützen bedeutet für mich irgendwie, all das, was mir an Neid, Eifersucht, an Leuchtkraft, an Liebe, an Wut, an Hochmut, an Minderwertigkeit usw. im Außen begegnet, auch in mir lebt und seinen Tribut verlangt. Was mir um die Ohren gehauen wird, das hat mit mir zu tun.

Also wie mach ich das jetzt? Schatten von mir abgrenzen, mich vor ihnen schützen oder sie umwandeln? Und wenn ich mich für letzteres entscheide, bin ich dafür überhaupt in der Lage? Habe ich die Befähigung sie umzuwandeln? Wer braucht Schutz? Doch nur die Persönlichkeit oder? Muss die Individualität vor irgendetwas oder irgendwem geschützt werden? Hmm…

Es mach total Spass, mit Dir zu schreiben, auch wenn ich das alles hier irgendwie schon einmal durchgemacht habe. Ich glaube seinerzeit war ich noch in der Prä/Tans-Verwechselung drin (vielleicht auch immer noch manchmal).

Sei herzlich umarmt
Jasna

Monika Maria Neumeyer hat gesagt…

... Gib mir ein bisschen Sicherheit ...

Liebe Jasna
Das ist der große Schrei der Persönlichkeit in uns! Kein Du kann mir Sicherheit geben. Im Selbst, im Reich der Individualität kann «ich» Geborgenheit finden. Das bezeichne ich als Freiheit. Freiheit vom kleinen ich. Erst wenn «ich» da angelangt bin, kann ich mit ICH zusammen anfangen, eine Beziehung mit dem Du zu führen. Trifft «bloß» ich und ich aufeinander läuft lediglich das Spiel von Anhaftung=Sympathie und Antipathie, Neid, Gier, usw..

Ich sehe unsere Kinder vor mir, die genau aus dem Grund der Anhaftung an das physische Leben, d.h. mit dem Virus des Todes infiziert sind (wie Sebastian so treffend formuliert hat) und damit ins Leben treten. Selten inkarnieren Menschen, die Menschheitsführer im postitiven Sinne sind. Kinder brauchen von uns Schutz. Sie haben ein Recht darauf! Die restliche Welt zeigt schnell ihr wahres Gesicht. Solange sie nicht für sich selber einstehen können, brauchen sie die Hülle der Eltern oder eines von beiden. Das geht bis sie 20 sind. Sie wollen auch da immer noch das Echo haben und wissen, ob wir echt sind. Diese Echtheit können wir ihnen nur über die Individualität geben. Sie geben auch nicht locker und ziehen ständig an unserer Maske und ziehen sie uns auch aus. Gnadenlos. Erst, wenn wir in unsere Individualität gehen, ziehen sie befriedigt von dannen. Nichts wirkt katastrophaler, als wenn wir mal das, mal das predigen. Deshalb ist es so wichtig, dass wir nur das sagen, wozu wir auch stehen können.

Als Erwachsener zu sagen: Gib mir ein bisschen Sicherheit ist für mich das Gleiche wie: Ich bin noch ein Kind, Du trägst die Verantwortung, dass es mir gut geht. Tatsache ist, dass ich mit 40 Jahren eigentlich immer noch ein Kind war und das ständig im Außen gesucht hatte. Mein vier Jahre jüngerer Mann sah auch nur die Mama in mir. Ich wollte mich ebenfalls mal anlehnen können. Erst als ich mich getrennt hatte, merkte ich, dass ich selber auch noch ein Kind war und ständig nach Sicherheit suchte. Meine Erfahrung ist, dass wir, solange wir nicht den Kontakt zu unserer Individualität haben, schlichtweg einfach noch «Kinder» sind.

Was in meinem Blogartikel nicht drin steht ist, dass das Bewusstseinsseelenzeitalter zwar etwa 15./16 Jh. begonnen hat, aber noch bis 3500 nChr. dauert. Wir sind also noch fast am Anfang. Einweihung hat damit zu tun. Einweihung heißt für mich, den Zugang zur Geistebene gefunden zu haben, wobei sich die nochmals in drei Ebenen unterteilt: Geistselbst, Lebensgeist, Geistesmensch. Die Sache ist ja nicht so einfach.

Jedes Mal, wenn wir eine Idee haben, haben wir ein «Sekundenfenster» in die Geistebene geöffnet. Stell Dir mal vor, dieses Fenster wäre ständig offen. Das hält kein Körper aus, der noch der Persönlichkeit verhaftet ist. Im gleichen Moment würde der Tod eintreten. Da können wir nur langsam uns rantasten. Üben, üben, üben. Ganz ehrlich, wenn Du meinst, dass Du es nicht schaffst, warum beginnst Du nicht mit etwas, das Du schaffst? 1 mal im Monat, 1 mal in der Woche und kürzt den Zeitpunkt so ein? –

Ein Bild das mir mein Schwiegervater aus dem Krieg erzählt hat: Abends haben sie sich mit den gegnerischen Soldaten zusammen gesetzt, geraucht und gespielt und am nächsten Tag haben sie sich wieder beschossen. Ist das nicht irre? Sie haben es selber nicht verstanden. –

Als Erwachsene gilt es eine Dialogische Kultur zu pflegen. Vielleicht schreibe ich meinen Artikel, den ich für die Schule vor Weihnachten geschrieben habe um und stelle ihn in meinen Blog. Wie schwierig das ist, zeigt mir das Verhalten der meisten Menschen an unserer Schule. Nur diejenigen, die an ihrer Persönlichkeit schon gearbeitet haben, sind halbwegs dazu fähig. Irgendwo habe ich diesen Satz gelesen: «Einen überpersönlichen Beziehungsraum bieten zu können, ist ein Quantensprung in der Kommunikation». Präziser kann man es nicht ausdrücken: Es ist der Gang der Persönlichkeit durchs «Nadelöhr» oder eben das «zeitweilige» Erwachen der Individualität.

Individualität hat keine Namen, wie Du so schön gesagt hast. Er hat nur einen Namen: «Mensch».

...Also wie mach ich das jetzt? Schatten von mir abgrenzen, mich vor ihnen schützen oder sie umwandeln? ...
Meine Antwort: In den inneren Beoachter gehen und jede Situation der Situation entsprechend angehen. Es gibt kein Rezept von außen, nur das von innen und das kommt von Deiner Individualität. Schließlich leitet sie Deine Mission. : )

So, jetzt gehe ich mal wieder meiner Mission Schule nach und bin erst heute Abend wieder da.

Drück Dich ganz lieb
Monika

PS. Macht auch mir viel Freude. Aber der Posttitel passt glaube ich, nicht mehr so ganz, oder?

Jasna Caluk hat gesagt…

"Aber der Posttitel passt glaube ich, nicht mehr so ganz, oder?"

Oh doch, der Titel passt eigentlich sogar wie die Faust auf`s Auge.

Manchmal ist Geschwätzigkeit erst zwischen den Zeilen zu erkennen und scheinbare Wiederholungen sind keine Wiederholungen, sondern Neuschöpfungen.

Und die Ergebnisse werden von mal zu mal besser und größer. Sie vereinigen sich auf allen Ebenen, so wie auf dem Bild zu sehen.
So soll es sein :-)

Dank ALLEN Sehenden, Fühlenden und Hörenden auf allen Ebenen und in alle Richtungen.

Ich umarme Euch In Liebe aus tiefstem Herzen

Jasna