Den Traum, den ich in jener Nach von dieser Person hatte möchte ich hier noch mal weiter erzählen. Es handelte sich bei dieser Person um eine Frau mit der ich Sex haben wollte. Zuvor in diesem Traum hatte ich zwanglos und sehr freien Sex mit mehreren Männern. Und dazwischen sah ich mich, wie ich mit bloßen Händen einen Scheißhaufen aus dem Weg geräumt habe. Und dann kam diese Frau und wir wollten Sex haben. Sie fragte mich, ob ich das auch tatsächlich will. Meine Hand bewegte sich in Richtung ihrer Scheide und sie zog sich zurück und sagte, ich dürfte sie erst dann dort berühren, wenn ich mit ihr zusammenbleiben werde. Und dann setzte sich alles so fort, wie ich es bereits beschrieben habe.
Ich kann diesen Traum für mich zumindest so deuten, dass jede der dort erschienenen Personen, Teilpersönlichkeiten in mir sind.
Sich selbst wahrhaftig zu verzeihen bedeutet zuerst einmal, so sicher und so selbstverständlich zu wissen und zu fühlen, dass man NUR sich selbst zu verzeihen hat, da man tatsächlich NUR sich selbst Schaden zugefügt hat. Meine Weiblichkeit wurde verletzt und ich habe sie mir genommen. Ich habe mir die Quelle meiner Lebensfreude versperrt. Aber NEIN, noch nicht einmal das habe ich getan. Ich habe mir nichts versperrt ich habe sie verborgen, versteckt vor der Welt, vor der Öffentlichkeit. Jedes Mal, wenn meine weibliche Triebhaftigkeit zum Vorschein kommen wollte, habe ich sie verborgen und sie versteckt im Stillen Kämmerlein.
Denn was passiert, wenn diese Lebensenergie erweckt? Frau verliert die Kontrolle. Wie albern und bescheuert sehen Leute denn bitte beim Sex aus? Unkontrolliert. Gerade wir Frauen wünschen es uns doch so sehr, einem Bild der Erhabenheit und der mütterlichen Sicherheit zu entsprechen. Ist es nicht so? Möglich, dass ich das etwas streng sehe und andere Frauen da schon viel weiter sind. Aber ich habe den Eindruck, dass Frauen sehr daran arbeiten einem Image des Perfektionismus, der äußeren Schönheit zu entsprechen und auch beim Sex und beim Scheissen versuchen elegant und sexy auszusehen. Sich gehen zu lassen fällt Frauen schwerer als Männern.
Und ich glaube, dass auch deshalb mehr Männer erleuchtet sind als Frauen. Wir haben einfach viel mehr Schwierigkeiten damit uns völlig zu lösen, frei zu sein von all den Vorgaben, wie wir auszusehen haben, wie wir uns zu benehmen haben, was wir in der Gesellschaft, in der Familie und im Bett darzustellen haben.
Frauen lassen sich nicht gerne von Männern beobachten, wenn sie sich schön machen. Lieber verstecken sie sich und präsentieren das tolle schöne aufgesetztes Ergebnis. Mich eingeschlossen.
Den Prozess der Verschönerung zu verbergen, bedeutet den Weg nicht als Ziel zu sehen, sondern einem Ziel hinterherzujagen, der bereits IST.
Was würdest Du als Frau tun, wenn das leuchtendste Licht, Gott oder der schönste Mann, den Du Dir vorstellen kannst, das Reinste und Hell-lichteste Weißeste Dir begegnen würde und Dich bei ALLEM, aber wirklich ALLEM beobachten würde, beim Scheissen, beim Sex, beim heimlichen Schokolade in Dich reinschaufeln, beim Naseputzen, beim Kotzen.
Bei all dem würde Dich zum Beispiel jetzt gerade, in diesem Moment der fleischgewordene Gott beobachten. Und stell Dir vor, dass es absolut nichts anderes auf der Welt gäbe, das Du Dir mehr wünschst, als von diesem Mann oder Gott oder was auch immer Du Dir vorstellst, von dieser Reinheit, von dieser Perfektion und Vollkommenheit geliebt zu werden.
Und stell Dir nun weiter vor, dass Du nicht nur ständig beobachtet wirst, sondern stell Dir vor, dass dieses Wesen, nicht nur all Deine Gedanken und Gefühle kennt, nein, dieses Wesen weiß auch ganz genau, welchen Zweck Du mit all Deinen Gedanken, Gefühlen und Handlungen verfolgst. Zu absolut jedem Zeitpunkt und in jeder Milisekunde Deines DaSeins weiß er haargenau, was für ein Motiv hinter Deinen Handlungen steckt.
Und für alles was Du tust und machst und wofür Du strebst bekämst Du weder Ablehnung noch Anerkennung. Was auch immer Du tust, dieses Dein Gegenüber tut einfach gar nichts anderes als nur DAzuSEIN. Und Du strampelst Dich immer noch ab und tust alles, was Du kannst, um von diesem Lichtigen und Perfekten Wesen eine Reaktion zu bekommen.
Wie lange würdest Du da mitspielen? Wie lange würdest Du versuchen, die Liebe dieser Vollkommenheit zu bekommen? Ein halbes Leben lang? Ein ganzes Leben lang? Oder vielleicht sogar viele viele Leben lang?
Und wenn dann jede Konversation mit diesem Wesen plötzlich beginnt mit "Du weißt, dass ich weiß..." und weitergeht mit "... dass, Du weißt, dass ich weiß, dass Du weißt, dass ich weiß..." wer bist Du dann noch und wer ist dieses Wesen? Und wenn dieses Wesen das Absolute IST, die höchste Wahrheit, vor wem bin ich/Du dann noch verunsichert oder schäme ich mich für was und für wen und warum?
Nichts was Du tust oder was Du sagst, kein "Ja, aber...", kein "Ich wollte doch nur..." oder "Ich dachte doch nur..." bringt Dich noch raus aus der Nummer. Du kannst rein garnichts mehr tun, Dich nirgends mehr verstecken, Dich mit keinem Argument mehr rechtfertigen. DAS EINZIGE, was Du tun kannst und tun wirst ist voller Demut und tränenunterlaufen auf die Knie zusammenbrechen und bitterlich weinen aus unendlicher Dankbarkeit und tiefer Glückseligkeit... Das ist alles, was passiert. Es gibt kein Wort auf der Welt, das das beschreiben kann, das Dich erklären kann, das dieses Wesen erklären kann. Rein garnichts. Einfach Nichts.
Denn...
Die Welt ist im Mir und ich bin in der Welt.
Der Stein ist in Mir und ich bin im Stein.
Das Tier ist in Mir und ich bin im Tier.
Die Frau ist in Mir und ich bin in der Frau.
Der Mann ist in Mir und ich bin im Mann.
Das Kind ist in Mir und ich bin im Kind.
Freiheit im Männlich-Weibliche vereinigten Sinne, bedeutet für mich auch, die Frau IN MIR mit all ihrer Triebhaftigkeit und ihren Makeln und ihrer Perfektion und ihrer Vollkommenheit ALS Mann zu lieben und auch den Mann IN MIR, mit all seiner Triebhaftigkeit und all seinen Makeln und auch seiner Perfektion und seiner Vollkommenheit ALS Frau zu lieben.
Es ist vielleicht nicht notwendig seine eigene Triebhaftigkeit ständig zu Schau zu stellen. Aber andererseits haben eben gerade wir Frauen die besonderen Schwierigkeiten damit es überhaupt zu tun und zwar in alle Richtungen.
Ich frage mich, ob wir nicht alle im Kern unseres Wesens Bisexuelle sind oder sein sollten.
Wie kann ich mich als Frau lieben und annehmen, wenn ich mich nicht auch in anderen Frauen liebe?
Wir erheben uns über die Triebhaftigkeit und stellen sie aus uns heraus. Die Triebhaftigkeit lässt uns solange nicht in Ruhe, bis wir sie in ihrer ganzen und vollkommenen Schönheit und Pracht IN UNS MENSCHEN anerkennen. Wir lieben Tiere aber wir lehnen das Tier in uns ab und stellen es somit aus uns heraus. Dort drüben darf es sein. Außerhalb von mir gewähre ich dem Tier seinen Lebensraum. Außerhalb von mir liebe ich sogar dieses Tier. Und IN MIR? Wenn ich weiterhin davon überzeugt bin und die Wahrheit lebe, dass DIE WELT IN MIR IST UND ICH IN DER WELT BIN!
Von wem stammt dieser Satz hier?
“Lieber Fleisch essen als Fleisch denken?"
Dazu fällt mir spontan ein:
Lieber Fleisch SEIN,
als Fleisch essen oder denken.
Fleisch SEIN, durchdrungen von Geist in seiner unperfekten Vollkommenheit.
Mit dem Verleugnen des Fleisches habe ich selbst meine sehr unguten Erfahrungen gemacht und auch andere Menschen damit verletzt.
Es geht weder darum, die eigene Triebhaftigkeit kontrolllos auszuleben noch darum, sie zu unterdrücken, sondern vielmehr darum, einen bewussten Umgang mit ihr zu finden. Ihr einen Raum zu schaffen. Nichts muss, alles kann.
Das rote MEM ist nicht die absolute Wahrheit. Aber eben ein Teil der Wahrheit.
Und wie schon Lao-Tse sagt:
Der Sinn erzeugt die EINS
Die EINS erzeugt die ZWEI.
Die ZWEI erzeugt die DREI.
Die DREI erzeugt alle Dinge.
Alle Dinge haben im Rücken das Dunkle
Und streben nach dem LICHT,
Und die strömende Kraft gibt ihnen Harmonie.
Was die Menschen hassen,
Ist Verlassenheit, Einsamkeit, Wenigkeit.
Und doch wählen Fürsten und Könige
Sie zu ihrer Selbstbezeichnung.
Denn die Dinge werden entweder
Durch Verringerung vermehrt oder
Durch Vermehrung verringert.
Was andre lehren, lehr ich auch:
“Die Starken sterben nicht eines natürlichen Todes”.
Das will ich zum Ausgangspunkt meiner Lehre machen.
Ich habe echt dreimal überlegt, ob ich Euch allen das so zeigen kann oder das wieder nur mit meiner “besten Freundin” unter vier Augen besprechen soll. Aber diese Träume und Gedanken leben nun einmal in mir und wie frei bin ich, wenn ich es nicht schaffe sie herauszubringen, sie öffentlich zu machen?
“Denn Die Dinge werden entweder durch Verringerung vermehrt oder durch Vermehrung verringert”
Ist an mir oder meiner weiblichen Persönlichkeit etwas anders, schlechter, sündhafter oder falscher als an anderen Frauen?
Nö, oder?
Leiden vielleicht auch heute noch viele Frauen unbewusst unter der Ursünde im biblischen Sinne?
Welche Frau würde öffentlich vor der Familie, vor den Kollegen und Freunden, vor der Welt, völlig frei zu all ihren triebhaften Fantasien und Gelüsten in alle Richtungen stehen?
Bitte Hand heben!
(...apropos Hand)
(extrem lesenswert :-))
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